
- 14 % aus Erneuerbaren Energien im Bundesdurchschnitt
- 38 % in Energie-Region Aller-Leine-Tal
- 106 % in Gemeinde Kirchlinteln
CDU formulierte drei Grundsätze zur Energieerzeugung in der Gemeinde Kirchlinteln
Bis 2020 soll sich der Anteil der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien nach dem Klimapaket-Beschluss von jetzt 14 % auf dann 30 % verdoppeln. In der Gemeinde Kirchlinteln ist dieses Ziel längst erreicht – mehr noch: 106 % des jährlichen Stromverbrauchs von 31 Millionen Kilowattstunden (Kwh) werden in der Gemeinde mit ihren 17 Ortschaften durch die drei Biogasanlagen, 14 Windenergie-Anlagen und die Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern erzeugt.Die Projektgruppe Erneuerbare Energien im Aller-Leine-Tal mit dem Rethemer Bürgermeister Cort-Brün Voige als Sprecher hatte kürzlich ein umfassendes Zahlenwerk veröffentlicht, das jetzt im Mittelpunkt der Beratungen bei der CDU-Fraktion Kirchlinteln stand. Danach haben die acht Gemeinden im Aller-Leine-Tal das Klimaschutz-Ziel 2020 bereits übertroffen. Die aus Erneuerbaren Energien erzeugte Strommenge deckt schon heute 37,9 % des Stromverbrauchs in den Gemeinden zwischen Verden und Celle. Spitzenreiter im „Ranking" der Gemeinden in der Energieregion ist Dörverden mit 121 %. Das Wasserkraftwerk an der Weser sorgt jährlich für 22 Millionen Kwh und 71 % des Dörverdener Stromverbrauchs. Kirchlinteln und die Samtgemeinde Rethem folgen mit 106 % und 104 %. Die insgesamt 10 Windräder in Holtum (6), Luttum (3) und Klein-Linteln (1) mit 8.387 kW Nennleistung erzeugen jährlich über 12 Gigawattstunden (GWh) oder 12 Millionen Kwh umweltfreundlichen Strom. Die vier neuen Windenergieanlagen nördlich von Neddenaverbergen mit 8 Megawatt Nennleistung werden jährlich für 11,5 GWh sorgen. Die drei Biogasanlagen in Kreepen, Kükenmoor und Kirchlinteln bringen es auf 1.311 kW Nennleistung, erzeugen 9,25 GWh und decken den Strombedarf aller Kirchlintelner bereits zu 30 %. Die insgesamt 14 Windräder in der Gemeinde Kirchlinteln decken mit 23,5 GWh den Strombedarf zu 75 % ab. Die Photovoltaik-Anlagen auf den Kirchlintelner Dächern bringen es auf 265 kW Nennleistung und erzeugen 212.000 Kilowattstunden Strom aus Sonnenenergie (0,7 % des Strombedarfs). Aufgrund der anstehenden Beratungen zur Änderung des Flächennutzungsplanes für die Erweiterung von drei Biogas-Anlagen und im Vorfeld der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) des Landkreises Verden drehten sich in der CDU-Fraktion die weiteren Beratungen um die Frage „Wieviel Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wollen wir in unserer Gemeinde planungsrechtlich zulassen?". Schnell waren sich die Ratsmitglieder einig.
1. Bei „106 % aus Erneuerbaren" soll noch nicht Schluss sein
2. Neue Windenergie-Standorte und Erweiterungen bestehender Windparks soll es nur geben, wenn die Bevölkerung mehrheitlich dahinter steht.
3. Bei der Nutzung der Bio-Energie vom Acker ist
der zunehmende Wettbewerb zwischen Energie-Produktion und Nahrungsmittel-Erzeugung zu beachten, der zu Flächenverknappungen und steigenden Lebensmittelpreisen führe.
„Wo sollen denn noch ausreichend Brot- und Futtergetreide wachsen", fragte sich Ratsherr Hanshermann Honemann, langjähriger Geschäfts-
führer der Mühle in Stemmen. Bauausschuss-Vorsitzender Wolfgang Ritz hatte zuvor von einer neuen Biogas-Anlage mit 1,5 Megawatt Leistung im Landkreis Rotenburg an der Grenze zur Gemeinde Kirchlinteln berichtet. „Das wird den Druck auf unser Gemeindegebiet erhöhen, weil für die Anlage im Nachbarkreis auch Futter von den Äckern im Geestbezirk geholt wird", hieß es in der CDU-Fraktion. „Landwirte sollten in erste Linie Garanten für eine gesunde Ernährung der Bevölkerung und in zweiter Linie Energiewirte sein", schreibt die CDU in ihrer aktuellen Pressemitteilung.
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