
Kirchlinteln:
Gute Werte in Bertelsmann- und IHK-Studie
Kirchlinteln. Den Demographischen Wandel müssen Vereine, Feuerwehren und Gemeinde mit neuen Ideen, modifizierten Vereinsangeboten und einer stärkeren Zusammenarbeit bei der Stärkung der Schulen und Familien beantworten. Dies ist das Fazit eines zweistündigen Meinungsaustausches, an dem auf Einladung der CDU-Fraktion neben Bürgermeister Wolfgang Rodewald auch Hartmut Scharninghausen als Kreisvorsitzender der Schützen, Gemeindebrandmeister Dieter Bergstedt sowie Gerd-Jürgen Rahn und Ralf Köster als Sprecher der Kirchlintelner Sportvereine (AKS) teilnahmen.
Die Einwohnerstärkste Bevölkerungsgruppe sind in diesem Jahr die 40- bis 50-jährigen Einwohner mit 1.902 Männer und Frauen in der Gemeinde Kirchlinteln. In der Gruppe der 30- bis 40-jährigen Einwohner wurden nur noch 1.364 Einwohner gezählt und bei den unter 10-jährigen nur noch 1.041 Mädchen und Jungen. Mit diesen Zahlen machte Fraktionsvorsitzender Günter Lühning die Alterung der Gesellschaft transparent. Die Gemeinde Kirchlinteln habe sich seit der Gemeindereform 1972 von der damals strukturschwächsten Kommune im Kreis durch zahlreiche Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Dörfer positiv entwickelt und „sei gut aufgestellt, um den Demographischen Wandel meistern zu können", betonte Günter Lühning. Im Demographiebericht der Bertelsmann-Stiftung wird die Gemeinde Kirchlinteln als „Gemeinde im ländlichen Raum mit hohem Familienanteil" eingestuft. Vergleichbare Gemeinden wird dagegen „eine geringe Dynamik" attestiert. Kirchlinteln hatte in den letzten sieben Jahren noch eine positive Bevölkerungsentwicklung (+ 1,5 Prozent), wird aber bis 2020 mit + 0,3 Prozent stagnieren, während andere ländliche Gemeinden bereits seit 2000 schrumpfen. Kirchlinteln verfügt über eine gute Sozialstruktur, überdurchschnittliche gute Werte bei Kaufkraft und Sozialstruktur und eine unterdurchschnittliche Arbeitslosenquote. Sehr gut steht die 10.500 Einwohner zählende Gemeinde bei der Pro-Kopf-Verschuldung dar. Mit nur 171 Euro Gemeinde-Schulden pro Einwohner wird Kirchlinteln in der IHK-Studie für den Elbe-Weser-Raum unter allen 54 Kommunen im IHK-Bezirk auf einem guten 3. Platz geführt. „Die Verschuldung pro Einwohner ist in Kirchlinteln 1.163 Euro niedriger als im Bundesdurchschnitt. Das sind gute Voraussetzungen, um die Zukunft meistern zu können", freuten sich die CDU-Ratsmitglieder. Zur Stärkung der Ganztagsschule in Kirchlinteln wünschte sich Bürgermeister Wolfgang Rodewald mehr Vereinsangebote für die Nachmittage in der Schule am Lindhoop. Die Feuerwehren in der Gemeinde hätten gute Erfahrungen mit den Schulklassen-Betreuern gemacht, die bereits in den Schulen aktiv sind, berichtete Gemeindebrandmeister Dieter Bergstedt. In den kommenden Jahren ist die Zahl der Kinder gleichermaßen für Kindergarten und Schulen, aber auch für die Vereine und Feuerwehren rückläufig. Während 2002 noch 409 Mädchen und Jungen in den Kindergärten der Gemeinde betreut wurden, wird sich diese Zahl bis 2010 auf rund 270 Kinder reduzieren. Im Wettbewerb um den Nachwuchs gilt es, verstärkt familienfreundliche Angebote zu schnüren und auch für Kinder attraktiver zu werden. Hartmut Scharninghausen berichtete als Kreisvorsitzender der Schützen über positive Erfahrungen mit neuen Angeboten für Kinder und den verstärkten Einsatz der Laser-Technik beim Sportschießen. Alle Vertreter der Vereine und der Feuerwehr wiesen auf die vielen Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche hin. Angesichts der Medienvielfalt sollten die Vereine ihre Angebote für Jugendliche neu ausrichten und modifizieren, empfahl Bürgermeister Wolfgang Rodewald und konnte sich für die Zukunft auch eine „kooperative Jugend-Arbeit mit gemeinsamen Angeboten mehrerer Vereine" vorstellen.
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