
Kirchlinteln. „Erhebliche Investitionen in die Energetische Sanierung von Gemeindeeigenen Gebäuden und Investitionen in Bildung" benannte Fraktionsvorsitzender Günter Lühning als wichtigste Herausforderungen der nächsten Jahre. Ratsmitglieder und Mitglieder des CDU-Gemeindeverbandes diskutierten im Vorfeld der nächsten Ratssitzung über die Finanzen der Gemeinde.Finanzausschuss-Vorsitzende Ingrid Müller berichtete über die eingeleiteten Sparmaßnahmen zur deutlichen Reduzierung des Fehlbetrages im Verwaltungshaushalt, dem laufenden Betrieb der Gemeinde. „Eine Luxus-Sanierung der vier Krug-Gebäude können und wollen wir uns nicht leisten. Wir werden die Baukosten auf eine Million Euro begrenzen", versprach Günter Lühning. Auf der Tagesordnung der Zusammenkunft in Heitmann´s Gasthof in Kreepen stand auch die Frage „Woher kommt das Geld und wofür gibt es die Gemeinde aus?". Zu den größten Ausgabeposten zählten im Haushalt der Einzelplan „Soziales, Jugend und Kindergärten" mit einem Zuschussbedarf aus der Gemeindekasse von 1,2 Millionen Euro und „Schulen" mit 1.048.000 Euro. Diese Ausgaben seien gut investiertes Geld in die Kinder- und Familienfreundlichkeit und damit in die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde. Von den deutlich verbesserten Steuereinnahmen der Gemeinde führte die Gemeinde 2008 insgesamt 4,1 Millionen Euro an Gewerbesteuerumlage und als Kreisumlage an den Landkreis ab. 1990 musste die Gemeinde lediglich 1,5 Millionen Euro abführen.
Unterm Strich verblieben in der Gemeindekasse von den deutlich gesteigerten Steuereinnahmen Netto nicht mehr nur 2,2 Millionen Euro wie 1990 sondern 3,6 Millionen € in 2007 und 4,5 Millionen € in 2008. Der Erwerb des Krug-Grundstückes konnte 2008 ohne Neuverschuldung bezahlt werden und die 2008 verbesserten Einnahmen wurden genutzt um 900.000 Euro auf das „Rücklagen-Sparbuch" der Gemeinde zu legen. Weil sparsam gewirtschaftet wurde, kann der größte Teil des Fehlbetrages 2009 aus den Rücklagen aufgefangen werden. Das ist erforderlich, weil die Gemeinde Kirchlinteln 2009 eine um 600.000 Euro höhere Abführung an Gewerbesteuer und an Kreisumlage aufzubringen hat. Die Schulden der Gemeinde konnten in den letzten zehn Jahren kontinuierlich von 2,2 Millionen Euro auf 1,6 Millionen Euro am Jahresende 2008 reduziert werden.
1997 betrug die Verschuldung knapp 90 Prozent der Netto-Steuerkraft der Gemeinde, also „knapp ein Jahres-Einkommen der Gemeinde", so Günter Lühning.
Zehn Jahre später, also Ende 2007 hatte sich dieser Wert auf 51 Prozent deutlich verbessert. Die Gemeinde ist aktuell also nur noch mit einem halben Jahres-Einkommen verschuldet, zog Lühning Parallelen zu einem Privathaushalt.
1,2 Prozent der jährlichen Netto-Steuerkraft wendet die Gemeinde für Zinsausgaben (53.700 Euro in 2008) auf.
Besorgniserregend sei dagegen die Entwicklung der Energiekosten. Im Jahre 2000 betrugen die Ausgaben für Heizung und Strom in den Schulen und Kindergärten sowie im Rathaus und im Bauhof rund 136.000 Euro. Innerhalb von nur acht Jahren gab es eine Erhöhung um 75 Prozent auf 238.000 Euro. Für die drei Schulen zahlte die Gemeinde fast 190.000 Euro. „In den nächsten Jahren müssen wir in die Energetische Gebäude-Sanierung insbesondere bei den Schulen investieren. Es ist sinnvoller und nachhaltig wirtschaftlicher, Zinsen und Tilgung für neue Schulden zu bezahlen, als das Geld für Gas und Öl nach Russland und in die Golf-Staaten zu überweisen" betonte Fraktionsvorsitzender Günter Lühning. „Positive Klimaschutz-Effekte gibt es praktisch gratis dazu".
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