Kirchlinteln. Mit Unverständnis quittierten die CDU-Ratsmitglieder den „Zick-Zack-Kurs" der SPD-Fraktion. Die CDU-Fraktion hatte der SPD das Amt des Ratsvorsitzenden angeboten. „In einer eMail und auch in einer Besprechung am 20.8.2009 hat SPD-Fraktionsvorsitzender Erich Drewes dieses Angebot eindeutig abgelehnt und stattdessen das Amt eines stellvertrenden Bürgermeisters für die SPD gefordert", betonte Günter Lühning in der CDU-Fraktion. „Wahrscheinlich wäre dann ausgerechnet Joachim Köhler, 2006 mit 650 Stimmen und dem besten Wahlergebnis in den Rat gewählt, sein Amt als 2. Bürgermeister-Stellvertreter los gewesen", erläuterte Lühning weiter. Letztendlich hatten sich alle Fraktionsvorsitzenden auf eine von Bürgermeister Wolfgang Rodewald vorgeschlagene Kompromisslösung verständigt. „Das Haltbarkeitsdatum dieser einvernehmlichen Vereinbarung war nicht einmal zwei Tage später abgelaufen, weil die SPD-Fraktion die von Drewes mit ausgehandelte Vereinbarung kippte", erläuterte Lühning und seine Ratskollegen rieben sich verwundert die Augen. „Verlässlichkeit sieht anders aus", betonte Nils Heise.
Inzwischen war den CDU-Ratsmitgliedern auch von einem Treffen aller übrigen Ratsmitglieder (SPD, Grüne, Dräger, Meyer) im Heuhotel Armsen bekannt geworden. „Offensichtlich spielt da jemand eigene Machtinteressen aus und glaubt, das Zünglein an der Waage zu sein – andere leisten diesem Treiben Vorschub und lassen sich zum Spielball machen", sorgte sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Ritz.
„Statt Einzel-Interessen müssen wir Ratsmitglieder uns dem großen Ganzen und dem Wohl der Gemeinde verpflichtet fühlen. Ich hoffe auf eine Fortsetzung der sachorientierten Zusammenarbeit im Gemeinderat" blickte Ritz aber sorgenvoll in die Zukunft. „Merkwürdig, das die SPD nun doch keinen stellvertretenden Bürgermeister mehr haben will und dafür nicht ihre mit hohen Wahlergebnissen ausgestatteten Ratsmitglieder Elke Beckmann oder Friedel Koch ins Rennen schickt. Das alles wird geopfert, um mit Helmut Meyer einen Pakt einzugehen", schreibt die CDU in einer Pressemitteilung. „Wenn die SPD sich jetzt für Helmut Meyer unverändert als Ratsvorsitzenden einsetzt, dann hat die SPD unser Angebot zur Übernahme des Ratsvorsitzes indirekt doch angenommen, nur das eben keine Neuwahl notwendig wird" schlussfolgert die CDU-Fraktion.
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