Auf gr0ßes Interesse bei den Bürgern stieß am Freitagabend der Besuch der CDU im Hotel „Zur Linde" in Neddenaverbergen. Auf Initiative der örtlichen DRK-Gruppe wurde ein Laien-Defibrillator als Lebensretter für Menschen im ländlichen Raum bei einem plötzlichen Herzstillstand angeschafft. Ratsherr Nils Heise und Holger Müller, in Neddenaverbergen auch als Ortsbrandmeister aktiv, berichteten über die Neddener Initiative. Über 40 Einwohner haben sich bereits in die Funktionsweise AED-Lebensretters einweisen lassen. Dr. Dirk Wieters bestätigte als Landarzt die Notwendigkeit der Defibrillatoren, um Leben retten zu können und Kreistagsabgeordneter Günter Lühning berichtete über einen neuen Antrag, der mehrere AED-Lebensretter in den Ortschaften der Gemeinde Kirchlinteln vorsieht.
Unter den interessierten Bürgern war auch eine Einwohnerin in Neddenaverbergen, die selbst einmal vom plötzlichen Herz-Stillstand betroffen war, so wie über 100.000 Menschen Jahr für Jahr in Deutschland. „In jeder Minute sinkt die Überlebenschance um zehn Prozent, nach fünf Minuten ist mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung zu rechnen und weil mit lebensrettenden Maßnahmen oftmals zu spät begonnen wird, überleben nur fünf Prozent der Betroffenen – im Landkreis Verden rechnerisch nur 8 von etwa 160 jährlich Betroffenen", betonte Günter Lühning. Holger Müller dankte dem örtlichen DRK, der die finanziellen Mittel für die Anschaffung eines AED-Lebensretters und eines Rettungs-Rucksackes bereit gestellt hatte. Über 40 Einwohnern haben sich inzwischen am Laien-Defibrillator einweisen lassen und ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen lassen, so Müller. Der „Automatische Externe Defibrillator" (kurz: AED) wurde im 24 Stunden rund um die Uhr geöffneten Eingangsbereich des Hotel „Zur Linde" der Familie Wolff installiert.
Dr. Dirk Wieters erläuterte, das nach einem plötzlichen Herzstillstand oder nach Kammerflimmern oftals der Herztod folge. Die betroffenen Patienten könnten dann nur ins Leben zurück geholt werden, wenn schnellstmöglich mit der Wiederbelebung begonnen werde. Ohne Elektroschocks aus einem Defi-Lebensretter sei ein Herzstillstand aber nicht zu beheben. „Man könne nur einen Fehler machen, nämlich den AED nicht einzusetzen". Durch die langen Anfahrtswege im ländlichen Raum kämen Rettungswagen und Notarzt oftmals nicht rechtzeitig genug, erfuhren die interessierten Einwohner aus Armsen und Neddenaverbergen. Hier sollten die in den Ortschaften zu stationierenden Laien-Defibrillatoren für Abhilfe sorgen und eine schnellere Hilfe ermöglichen erläuterte Günter Lühning seine Initiative. Die Kreisverwaltung erstellt aktuell ein Konzept und will auflisten, wo es bereits AED-Geräte gibt. Neddenaverbergen ist das erste Dorf in der Gemeinde Kirchlinteln mit einem Defibrillator. Im September wird der 2. Lebensretter am Dorfladen in Otersen installiert. Für Armsen meldeten die Einwohner ebenfalls Bedarf an. Günter Lühning erläuterte den aktuellen Antrag der CDU-Fraktion Kirchlinteln. Demnach soll die Gemeinde Kirchlinteln dem Landkreis eine Auflistung mit sinnvollen Lebensretter-Standorten vorschlagen. „Ausgestattet werden sollten die Stützpunkt-Feuerwehren zum Selbstschutz der aktiven Feuerwehrleute im Einsatz ebenso wie die drei Sporthallen und Fußballplätze in Kirchlinteln, Luttum, Bendingbostel und beim TSV Brunsbrock", betonte Günter Lühning. Weitere Standorte sollten die SB-Geschätsstelle der Sparkasse in Hohenaverbergen, Gasthöfe in Kreepen und Schafwinkel und Dorfgemeinschaftshäuser in Armsen, Sehlingen und Holtum (Geest) sein. Im Detail solle über den jeweils richtigen Standorten auch in den Dörfern noch beraten werden", betonte Lühning.
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