„1.000 Meter Abstand und Menschen besser schützen"

28.08.2013

Trotz Urlaubszeit trafen sich alle 14 CDU-Ratsmitglieder zur intensiven Beratung des neuen Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP). Bürgermeister Wolfgang Rodewald nahm als Gast an den Beratungen teil, erfuhr die Unterstützung der Mehrheitsfraktion zu den Vorschlägen der Gemeindeverwaltung und nahm einige Prüfaufträge der CDU-Ratsmitglieder mit ins Rathaus.

Zunächst beschäftigten sich die CDU-Ratsmitglieder mit der künftigen Siedlungsentwicklung, bei der sich die Kreisverwaltung an den Schulstandorten und dem Öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV orientiert, so dass vornehmlich in Kirchlinteln, Luttum mit Hohenaverbergen und Bendingbostel die Siedlungsentwicklung stattfinden soll. Die CDU-Fraktion sieht aber auch in einigen mittelgroßen Ortschaften wie Holtum (Geest), Neddenaverbergen und Otersen eine gewisse Infrastruktur wie zum Beispiel Kindergärten und Nahversorgung, so dass „diese Dörfer möglichst als Infrastrukturstandorte in ihrer jeweiligen Dorf-Region eingestuft werden sollten, damit etwas mehr als nur Eigenentwicklung möglich wird", forderte Fraktionsvorsitzender Günter Lühning.

Beraten wurde über das rund 33 Hektar große Sandabbaugebiet östlich der Ortschaft Holtum. Um die Belastungen durch LKW-Verkehre im Dorf zu minimieren, schlug Volker Haase als beratendes Mitglied im Bauausschuss vor, dass ein Abtransport über den Eickhoopweg weiter durch die Feldmark als Empfehlung in das neue RROP aufgenommen wird.  „Feldwege sollten ertüchtigt werden und ein Anschluss an die Kreisstraße K 21 auf Höhe der Einmündung Botterbusch Richtung Scharnhorst erfolgen“, beschrieb Haase seinen Vorschlag, der von der CDU-Ratsfraktion unterstützt wurde.

Zum RROP-Ziel  „Ausbau eines zweiten Gleises auf der Strecke Verden-Rotenburg" empfahl Ratsherr Arne Jacobs, dass diese Strecke auch in des Textziel „Lärmschutz an Bahnstrecken" aufgenommen werden solle. „Das würde für Holtum eine deutliche Verbesserung der Lärmsituation bedeuten, der in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat“, erläuterte Jacobs.

Bei der Ausweisung von Vorrangflächen für die Windenergie gab es zum Entwurf der Kreisverwaltung mehrfach Kopfschütteln bei den CDU-Ratsmitgliedern. Bauausschuss-Vorsitzender Wolfgang Ritz mochte nicht einsehen, warum es in der flächengrößten Gemeinde des Landkreises keinen einzigen neuen Vorrangstandort  oder eine Erweiterung geben solle. Auf Unverständnis stieß auch, das im RROP-Entwurf des Landkreises der „unbelastete Freiraum" bis an die Autobahn A 27 heranreiche und dadurch Windenergieanlagen in Autobahnnähe unmöglich würden. Weil die Windenergieanlagen immer größer und leistungsstärker würden, müssten auch die Abstände zu den Wohngebieten der Menschen eher auf 1.000 Meter vergrößert werden, war sich die Kirchlintelner CDU-Fraktion bei der Sitzung im AllerCafé in Otersen einig. Fraktionsvorsitzender Günter Lühning hielt es nicht für schlüssig, das wegen des Rotmilans neue Windenergie-Vorranggebiete in der Gemeinde nicht möglich würden, andererseits Windräder innerhalb eines 1.000 Meter Radius um die Wohnhäuser der Menschen, „repowert", also vorhandene Windräder durch größere Anlagen ersetzt werden könnten, wie zum Beispiel in Holtum (Geest).

Die CDU-Fraktion spricht sich deshalb für eine Verlagerung des jetzigen Wind-Vorranggeebietes in Richtung Walle und Steinberg aus. Damit würden bei einem Repowering die größeren Anlagen weiter von der Wohnbebauung abrücken, der Schutz der Einwohner vor Schattenschlag und Lärm verbessert und die Windräder würden beim Blick aus dem Ort größtenteils hinter den „Bauernwald“ rücken.