
„Annähernd 70 Meter hohe Strommasten passen nicht in unsere von überschaubaren Dörfern geprägte Landschaft zwischen Holtum, Kirchlinteln und Neddenaverbergen“, erklärte Wilhelm Hogrefe nach einer Besichtigung der neuen Referenzstromtrasse der niederländischen Firma TenneT zwischen Amsterdam und Rotterdam. Dort im großstädtischen Bereich der so genannten Randstad hat kürzlich TenneT eine Hochspannungsleitung gebaut (Projekt „Randstad Zuidring“). Bei dem Gespräch, dass Hogrefe Anfang März zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt in Berlin führte, hatte TenneT-Geschäftsführer Lex Hartmann diese niederländische Neubaustrecke als Muster auch für die geplante große „Stromautobahn“ von Norddeutschland nach Bayer benannt. „Deshalb bin ich in die Niederlande gereist, um einen persönlichen Eindruck davon zu bekommen, was auf uns zukommen könnte“, so Hogrefe.
Und der war durchaus interessant: Südlich des riesigen Flughafens Amsterdam-Schiphol in Sichtweite der Hochhäuser von Delft und Rotterdam verläuft der oberirdische Teil der neuen Stromtrasse. Neuartige, mächtige Stahldoppelmasten tragen die massiven Kabelbündel, in denen der Hochspannungsstrom transportiert wird. Das Gebiet ist dicht besiedelt. Zwischen den großstädtischen Arealen liegen intensiv genutze Wiesen, Acker- und Gartengrundstücke. Die Stromtrasse überspannt Gewächshäuser und viel befahrene Strassen. Sie verläuft auch ziemlich nahe an Einzelhäusern vorbei. „In diesem urbanen Umfeld mit hohen Gebäuden, vielen Verkehrswegen und Windrädern wirkt die Trasse zwar störend, aber sie dominiert nicht völlig das Landschaftsbild“, so Hogrefes Eindruck. „Dies wäre auf der Lintler Geest völlig anders“. Von daher gelte es, alles zu unternehmen, damit die derzeitige „Vorzugstrasse“ nicht realisiert werde und eine Umplanung erfolge.
In der Kreistagssitzung am kommenden Freitag steht das Thema „SuedLink“ auf der Tagesordnung und Wilhelm Hogrefe hat einen Antrag vorbereitet, in dem der Bund, das Land Niedersachsen und TenneT aufgefordert werden, detaillierte Alternativen zur derzeit diskutierten „Vorzugstrasse“ zu entwickeln.
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