
Am Wochenende startete die CDU-Kirchlinteln ihre groß angelegte Unterschriftenaktion mit der Überschrift „Wölfe brauchen wir hier nicht“. Dazu Wilhelm Hogrefe als Sprecher der Initiative: „Es handelt sich um eine offizielle Petition mit der wir uns an den Bundestag, das Europaparlament und den Landtag wenden“. Landwirte, Hobbytierhalter, Kreistagsabgeordnete und Ratsmitglieder trafen sich am Samstagvormittag mit weiteren am Thema interessierten Bürgerinnen und Bürgern am Rande der Schafweide von Dirk-Hinrich Storch in Neddenaverbergen. Die ersten fast 50 Unterschriften wurden schon vor Ort geleistet.
Prominente Unterzeichner waren Jürgen Luttmann als Vorsitzender der Kreisjägerschaft, der Tierarzt und frühere Kirchlintler Bürgermeister Dr. Klaus Tietje sowie Heinrich Luttmann als Vorsitzender des Forstverbandes. Zu Beginn des Treffens hatte Schäfer Dirk-Hinrich Storch auf die bisher ungelösten Probleme in Folge der Ausbreitung der Wolfspopulation in Niedersachsen hingewiesen. „Von Wölfen geht in hohem Maße ein Tierleid bei Schafen, Rindern und Fohlen aus“, so Storch. Selbst trächtige Tiere würden schwer verletzt oder getötet. Dies sei im März in Dreeßel, unmittelbar an der Kirchlintler Gemeindegrenze geschehen. Fast 20 Schafe wurden dort von Wölfen gerissen: „Wölfe überwinden selbst 1,40 m hohe Zäune“.
Reiner Winkelmann aus Klein Linteln, der Mutterkühe hält, berichtete über eine gefährliche Begegnung, die seine Tochter mit einem herumstreunenden Wolf hatte, der nachweislich später ein Schaf riss. „Um meine Weideflächen vor Wölfen zu sichern, würde ein Kostenaufwand von über 50.000 € entstehen“. Dies sei völlig unwirtschaftlich. Derzeit gebe es noch viele artenreiche, extensiv genutzte Schaf-, Rinder- und Pferdeweiden mit vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten. „Eine weitere Verbreitung der Wölfe bedeutet das Ende dieser eigentlich gewünschten Tierhaltung“. Jürgen Luttmann sprach sich als Vorsitzender der Kreisjägerschaft dafür aus, die Anzahl der Wölfe zu regulieren. In Skandinavien gebe es dafür gute Beispiele. Und Heinrich Luttmann befürchtet, dass „ein kleines Mädchen, dass von einem durchgehenden Pony abgeworfen wird, dass erste menschliche Opfer der Wölfe im Bereich der Lüneburger Heide werden könnte“. Er kritisierte zudem das „Schweigekartell“ im Zusammenhang mit der Berichterstattung über Wölfe, dem sich offenbar zahlreiche Medien angeschlossen hätten.
Den Gesamttext der Petition und die Unterschriftenliste haben wir Wölfe brauchen wir hier nicht_Unterschriftenaktion online gestellt (einfach Link anklicken). Zusätzlich werden in den nächsten vier Wochen in allen 17 Ortschaften der Gemeinde Unterschriften gesammelt. „Wir gehen davon aus, dass auch Nachbarverbände unsere Aktion unterstützen werden“, erwartet Gemeindeverbandsvorsitzender Arne Jacobs
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