
Zum Ärger der Gemeinde Kirchlinteln haben die großen Telekommunikationsunternehmen in der Lintler Geest bisher nicht in den Ausbau schneller Internetverbindungen investiert. Bereits seit Monaten fordert die CDU hier ein Ausbaukonzept mit öffentlichen Fördermittel. Bei einer gut besuchten Bürgerversammlung in Sehlingen, die vom Ortsvorsteher Wolfgang Ritz geleitet wurde, gab es nun durch Wilhelm Hogrefe die gute Nachricht: Der Landkreis bereitet im Einvernehmen mit der Gemeinde Förderanträge für vier Gebiete in der Lintler Geest vor.
Darüber sollen der Gemeinderat und die Kreistagsgremien bereits Anfang Oktober entscheiden. Arne Jacobs begrüßte als Vorsitzender des Gemeinderates diesen Fortschritt und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Vorhaben zu einem Erfolg führen werde.
Eingangs war Hogrefe auf die Ergebnisse des Markterkundungsverfahrens eingegangen „Das Verfahren hat klargestellt, wie die Verfügbarkeiten hinsichtlich schneller Internetverbindungen im Kreisgebiet verteilt sind“, erklärte Hogrefe. Demnach haben rund Zweidrittel aller Kirchlintler Haushalte die technische Voraussetzung, Internetgeschwindigkeiten von 30 bis 50 Mbit pro Sekunde und mehr zu erzielen. Für rund ein Viertel der Haushalte sind Internetgeschwindigkeiten zwischen 6 und 30 Mbit verfügbar. Etwa jeder zehnter Haushalt liegt unter 6 Mbit pro Sekunde. „Genau dieser Gruppe wollen wir über ein Programm der Landesförderung als erstes helfen“, führte Wilhelm Hogrefe aus.
Hierzu wurde ein Verfahren gestartet, in dem Telekommunikationsanbieter die Möglichkeit haben, sich um den Ausbau zu bewerben. Entsteht eine Wirtschaftlichkeitslücke, kann diese aus Mitteln des Landes gefördert werden. Rund 80% würden gefördert, die verbleibenden 20% wären durch die Gemeinde zu tragen. Vier Gebiete sind für die Gemeinde Kirchlinteln ausgeschrieben. Gebiet 1 ist Brammer, Gebiet 2 besteht aus Kreepen und Sehlingen, Gebiet 3 aus Groß Heins, Kükenmoor, Goldborn und Lehringen und Gebiet 4 aus Verdenermoor. Liegt das Ergebnis des Interessenbekundungsverfahrens vor, folgt die Beantragung von Fördermitteln durch die Gemeinde. Hierzu haben sich alle anwesenden Ratsmitglieder der CDU einstimmig bekannt. In der Veranstaltung wurde auch deutlich, dass Internetgeschwindigkeiten von bis zu 6 Mbit aber bestenfalls der Anfang sein könnte. „Auf eine Umfrage in Bendingbostel gab es rund 100 Rückmeldungen“, schilderte Cord Wahlers. „Das Ergebnis ist klar, trotz einer Verfügbarkeit über dem Grenzwert von 6 Mbit besteht der Wunsch nach noch schnelleren Verbindungen“, so Wahlers weiter.
Die CDU wird dem Beispiel aus Bendingbostel folgend weitere Befragungen in den Ortschaften durchführen, um die Bedarfe und die aktuelle Situation vor Ort genau zu erfragen. Hieraus werden dann Ideen und Maßnahmen generiert, um das Thema Ausbau schneller Internetverbindungen weiter voranzutreiben. Ebenso findet eine weitere Veranstaltung in ähnlicher Form am 6. September in Neddenaverbergen statt. „Schnelle Internetverbindungen sind ein sehr wichtiger Standortfaktor für den ländlichen Raum, sowohl für Unternehmen als auch für Privathaushalte“, betonte Arne Jacobs, der das Vorgehen bei der Umsetzung in Holtum (Geest) ohne Fördermittel vorstellte. Er warb dafür, kreative Lösungen vor Ort zu entwickeln. „Wenn beispielsweise durch Eigenleistungen die Investitionskosten gesenkt werden könnten, steigt die Chance auf Realisierung auch in kleineren Ortschaften“, führte Jacobs aus.
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