
Voller Begeisterung kehrte eine 10-köpfige Gruppe nach dem Besuch beim Mehrgenerationenhaus in Waffensen zurück nach Kirchlinteln, wo sie sich zum Thema Coworking auf dem Land informiert hatten. Waffensen ist ein 850-Einwohner-Dorf, das zur Stadt Rotenburg gehört und 2010 Bundesgolddorf im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ geworden ist. Vor Ort war das Mehrgenerationenhaus das Ziel, wo Ortsbürgermeister Hartmut Leefers und MGH-Leiterin Ilka Holsten-Poppe die Gruppe begrüßten.
Aktuell wird Coworking in Waffensen getestet – es stehen sechs voll ausgestattete Arbeitsplätze zur Verfügung, die für 15 € am Tag gebucht werden können, Getränke sind dabei inklusive. Geworben wird mit moderner Hard- und Software, einer gemütlichen Sitzecke, einem zubuchbaren Mittagessen, der Option auf Ferienbetreuung für Kinder sowie einem schönen Ausblick ins Grüne. Bislang wird das Angebot gut angenommen und die Waffenser können sich sogar einen Ausbau des Angebotes mit bis zu 20 Arbeitsplätzen vorstellen. „Für viele Nutzer ist auch die Möglichkeit des Treffpunktes für Gäste oder Kunden interessant, weil sie diese nicht in den heimischen vier Wänden begrüßen möchten“, erklärt Ilka Holsten-Poppe der Kirchlintler Gruppe. Sie geht davon aus, dass viele Firmen in Hamburg oder Bremen ihren Mitarbeitern solche Nutzungsmöglichkeiten auch nach der Pandemie anbieten werden, wenn im Gegenzug teure Büromieten in der Stadt entfallen. Für die Leute von vor Ort ist das Büro im MGH ein attraktiver Arbeitsort, wo der Kindergarten direkt integriert ist, wo sie ein frisch gekochtes Mittagessen direkt vor Ort zubuchen können und wo ein Austausch mit den anderen Coworkern stattfinden kann.
Insgesamt ist das MGH in Waffensen ein beeindruckender Gebäudekomplex, angesiedelt auf einer ehemaligen Hofstelle und architektonisch mit viel Licht wunderbar gelungen. Neben dem Kindergarten finden dort viele Angebote statt – montags zum Beispiel „Gymnastik am Vormittag“, aber auch Yoga oder musikalische Angebote. Auch die Außenanlagen mit großem Spielplatz und Terrasse laden zum Verweilen und vielfältigen Nutzungsformen ein.
Die Gäste aus Kirchlinteln waren jedenfalls schwer angetan und können sich ähnliche Formen auch in der eigenen Gemeinde vorstellen. Beim abschließenden Austausch am Lintler Krug war es genau dieses Gebäudeensemble, dass die Teilnehmer der Bereisung gerne näher für ein Coworking-Projekt untersuchen würden. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Gebäude sind bereits in Gemeindeeigentum, sie liegen zentral und drum herum ist bereits eine gute Infrastruktur bestehend aus großem Edeka-Markt mit Salatbar, dem Café Wöbse oder der ebenfalls nah gelegenen Küche der Oberschule, von wo aus auch der Kindergarten beliefert wird. „Das hat Spaß gemacht heute und war sehr inspirierend für möglicherweise ähnliche Projekte in unserer Gemeinde“, fasste Bürgermeisterkandidat Arne Jacobs den Besuch zusammen.
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