
In der letzten Kreistagssitzung des vergangenen Jahres wurde Wilhelm Hogrefe für eine besondere Leistung ausgezeichnet und geehrt: Seit nunmehr 50 Jahren gehört er dem Kreistag des Landkreises Verden an - nur ganz wenige Politiker erreichen solch eine Marke. Zwischen den Jahren hat sich Wilhelm Hogrefe die Zeit genommen, um einige Gedanken an seine Fraktionskollegen aufzuschreiben, die wir an dieser Stelle gern teilen möchten:
"In den letzten 50 Jahren hat sich enorm viel verändert im Landkreis Verden. Die Bevölkerungszahl hat um über 30% zugenommen, obwohl es zwischendurch einen erheblichen Rückschlag gab durch die Aufhebung der Militärstandorte in Achim, Dörverden und Verden. In den 70er Jahren waren hier über 5.000 Soldaten stationiert und in Barme lagerten atomare Gefechtsfeldwaffen. Russische Panzer waren nur 140 km entfernt (ein Nachtmarsch). Da leben wir heute doch sehr viel sicherer!
Ganz enorm haben sich Wirtschaftskraft und Wohlstand in unserem Landkreis entwickelt. Die Zukunftsstudie 2022 von PROGNOS zeigt: Unser Landkreis zählt zu den TOP TEN in Niedersachsen und bundesweit zählen wir zum besseren Viertel. Vor 50 Jahren begann diese Entwicklung in Verden und Oyten, später zog Achim nach. Auch Ottersberg und Thedinghausen hatten Ansiedlungserfolge. Langwedel, Kirchlinteln und Dörverden sind beliebte Wohnstandorte geworden. Die Steuerkraft unserer Städte und Gemeinden ist in der Summe überragend. Das spiegelt sich wider in den guten Kreishaushalten der letzten zehn Jahre. Dennoch gilt es weiter, die Ausgleichsfunktion des Landkreises strikt zu wahren.
Unsere Bildungslandschaft hat sich besonders rasant entwickelt. Die Anzahl der jungen Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung hat um über 400% zugenommen. Es wird jetzt allerdings höchste Zeit, verstärkt auf mittlere Abschlüsse mit einer vorzüglichen Ausbildung im Dualen System zu sorgen. Wir als CDU haben das erkannt und handeln.
Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur hat nicht im erwünschten Ausmaß mitgehalten. Vor 60 Jahren wollte der damalige Verdener Stadtrat nicht die große Ortsumgehung südlich von Hönisch über Dauelsen nach Verden-Ost. Rotenburg und Nienburg waren damals weitsichtiger. Nun ist immerhin die neue Nordbrücke im Bau und auch eine zweispurige Südbrücke wird kommen. In Bereich Intschede wird die Kapazität um 60% erhöht werden. Für den des Nordkreises ist der Lösungsansatz „Achim-West“ umstritten. Eine Alternative wird von Bund und Land derzeit nicht gesehen. Um die Jahrtausendwende hat unsere CDU-KTF zusammen mit den damaligen CDU-Ratsfraktionen Ortsumgehungen für Oyten und Thedinghausen ins Auge gefasst. Richtig gehandelt hatte zuvor Ottersberg, indem die Gemeinde die BAB-Anschlusstelle Wümmingen vorfinanziert hat (eine große Leistung vom damaligen CDU-Bgm. H.-L. Rebentisch).
Zumindest sollte jetzt der Knotenpunkt in Uesen großzügig ausgebaut werden. Ich bin weiterhin der Auffassung, dass es sinnvoll wäre, sich in den Niederlanden anzuschauen, wie dort vom Nationalstaat und den Provinzen zukunftsweisend Verkehrswege ausgebaut werden. Ich hoffe, wir kommen in diesem Frühjahr dazu, eine Fraktionsreise in die NL zu unternehmen.
Im Bereich Klimaschutz, Wassermanagement und EE haben wir als CDU-KTF in den letzten Jahren, und besonders in 2022, Maßstäbe gesetzt. Unsere Region wird sich weiter verändern: mehr Windräder und PV-Anlagen, mehr Speicher und der „große Einstieg“ in E-Mobilität und Wasserstoffwirtschaft sowie entsprechende Planungen von neuen Baugebieten werden kommen. Das alles wird nur mit einem weiteren Digitalisierungsschub funktionieren. Alles zusammen bringt zusätzliche Finanzkraft für unsere Landgemeinden. Sie müssen das allerdings auch wollen und planerisch umsetzten. Da stellt sich die Frage, ob wir als CDU auf der gemeindlichen Ebene zu denen gehören, die vorangehen….
Vor 50 Jahren wurde unsere CDU zur prägenden Volkspartei im Landkreis Verden. In sieben von acht Gebietskörperschaften stellten wir Ende der 70er Jahre die Bürgermeister. Später kam dann die Zeit von rot-grün. Die Gesellschaft hatte sich gewandelt und viele Neubürger aus Bremen kamen hierher. Unsere CDU laufend zu modernisieren, das ist eine große Herausforderung und eine ständige Aufgabe.
Fazit: Es ist weiterhin viel zu tun. Gute Ideen und Innovation, das Ringen um den besseren Weg, Einigkeit im Durchsetzen von sinnvollen Lösungen und eine gute Öffentlichkeitsarbeit sind der Schlüssel auch für künftige Erfolge."
Wir bedanken uns bei Wilhelm Hogrefe für seinen unermüdlichen Einsatz für den Landkreis Verden und die Gemeinde Kirchlinteln in den letzten 5 Jahrzehnten. Wir sind sehr stolz, einen so engagierten Menschen mit all seiner Erfahrung, seinem Wissen und den vielfältigen Ideen in unseren christdemokratischen Reihen zu haben. Danke, Wilhelm!
Auch die Kreiszeitung berichtete ausführlich: "Wilhelm Hogrefe aus Luttum: Ehrung eines überzeugten Europäers"
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