
Die „sensibelste Kuh" Kirchlintelns besteht aus Fermentern, Gasspeicher, Pumpen, vielen Schaltschränken und einem 500-KW-Motor und jetzt erhielt Besuch von Mitgliedern der CDU-Ratsfraktion und Vorstandsmitgliedern des CDU-Gemeindeverbandes. Land- und Energiewirt Joachim Köhler erklärte die Funktionsweise und wartete mit zahlreichen Zahlen auf. 4 Millionen Kilowattstunden (Kwh) Strom werden jährlich am Ortsrand von Kirchlinteln neben dem Schweinemaststall von Köhler produziert.Auf einer großen Silageplatte lagert das Futter für die hungrigste Kuh Kirchlintelns. Täglich „verfüttert" Köhler 24 Tonnen Silage und zusätzlich 14 Kubikmeter Gülle. Grassilage, Ganzpflanzensilage, Maissilage, Gülle sowie sogenanntes „Ausputz-Getreide", das wegen minderer Qualität zur Vieh-Fütterung und als Brot-Getreide nicht geeignet ist, stehen auf dem täglichen Speiseplan der Biogasanlage. Im stündlichen Intervall wird automatisch eine Tonnen Futter zugeführt, um die sensiblen Baktieren-Kulturen beim Gärprozess und der Bildung von Biogas „bei guter Laune zu halten". Deshalb funktioniert eine Biogasanlage ähnlich wie die Verdauung einer Milchkuh.
Das entstehende Biogas wird im 500 Kw-Motor verbrannt. Dadurch entstehen 4 Millionen Kilowattstunden Strom, die ausreichen, um etwa 1.200 Zwei-Personen-Haushalte mit Strom zu versorgen. Während der erzeugte Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird, wird die erzeugte Wärme für den benachbarten Schweinemaststall von Joachim Köhler genutzt. Auf dem Dach des Schweinemaststalls befindet sich die erste Bürger-Solaranlage in der Gemeinde Kirchlinteln. Die erzeugte Wärme reicht ausserdem aus, um 14 Einfamilienwohnhäuser in der nahegelegenen Straße „Auf dem Breck" sowie das Rathaus, den Kindergarten, die Kinderkrippe, den Bauhof, die Polizei sowie das Feuerwehrhaus und die Diakonie-Sozialstation mit umweltfreundlicher Nahwärme aus nachwachsenden Rohstoffen (NaWaRo) zu versorgen. Zu diesem Zweck hat Joachim Köhler insgesamt 1,2 Kilometer lange Wärmeleitung verlegen lassen. Die Biogasanlage leistet ganz nebenbei einen Beitrag zum Klimaschutz, weil dadurch 2.800 Tonnen Kohlendioxid (CO 2) eingespart werden.
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