
17 Linien, 321 km und 225.000 Tonnen Güter
15 Meter-Bus mit mehr Sitzplätzen – CDU besuchte Verkehrsbetrieb
Kirchlinteln-Verden. (gl.) Wissenswerte Informationen über ein fast 100-jähriges Unternehmen, Verbesserungen beim Schulbusverkehr, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und die Nutzung der Schiene im sogenannten „Kleinbahnbezirk“ zwischen Verden und Stemmen standen im Mittelpunkt eines gut zweistündigen Informationsbesuches der CDU-Ratsfraktion Kirchlinteln bei der Verden-Walsroder-Eisenbahn (VWE). Gesprächspartner waren die beiden Geschäftsführer Uwe Roggatz und Henning Rohde.
Uwe Roggatz aus Luttum ist seit 2005 Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH) und seit 2006 auch Chef der Verden-Walsroder-Eisenbahn (VWE) als Bahn und Bus-Betrieb und der Verdener Verkehrsgesellschaft (VVG) als reinem Bus-Betrieb. Alle 3 Unternehmen verfügen über 68 Omnibusse und 135 Mitarbeiter in Teil- und Vollzeit an den drei Standorten Hoya, Verden und Walsrode und erbringen eine Fahrleistung von 3,5 Millionen km und etwa zehn Millionen Euro Umsatzerlöse. In Verden ist Henning Rohde aus Kreepen-Brammer seit 2006 stellvertretender Geschäftsführer bei VWE und VVG. Diese beiden Verdener Unternehmen bedienen 17 Bus-Linien mit insgesamt 321 km Länge. In der Sparte Eisenbahn von VWE und VGH stehen 3 Güterzuglokomotiven zur Verfügung. 15 Mitarbeiter sorgen in dieser Sparte für 1,2 Millionen Euro Umsatzerlös und einen Güterumschlag von 225.000 Tonnen oder rund 9.000 LKW-Ladungen. VWE und VGH verfügen über 66 km eigene Schienen-Infrastruktur ab Hoya, Verden und Walsrode. 1910 gründeten die damaligen selbstständigen Gemeinden und heutigen Kirchlintelner Ortschaften an der vor fast 100 Jahren zwischen Verden und Walsrode erbauten Kleinbahnstrecke gemeinsamen mit den Landkreisen Verden und Fallingbostel sowie der Stadt Verden die Verden-Walsroder-Eisenbahn. Um den Erhalt der Eisenbahnstrecke bis Stemmen auch im Interesse des Kleinbahnexpresses und der touristischen Entwicklung in der Gemeinde Kirchlinteln dauerhaft erhalten zu können, seien in den nächsten Jahren Investitionen in den Streckenabschnitt von Neddenaverbergen bis Stemmen notwendig. Wünschenswert wäre die Steigerung des Güterumschlags auf dieser Strecke. Die gelbe „Mars“-Lokomotive fährt vielfach Güterwaggons zwischen Verden und einem Betrieb am Bahnhof in Armsen. Wünschenswert wäre beispielsweise die Revitalisierung des letzten Streckenabschnitts bis Stemmen und die Nutzung des Bahnhofs Stemmen als künftige Holzverladestation. Dadurch könnte das Verdener Stadtgebiet von Holztransporten per LKW zur jetzigen Verladestation am VWE-Bahnhof entlastet werden. Thematisiert wurde auch der ÖPNV in der flächengroßen Gemeinde Kirchlinteln. Die beiden neuen „Schnellbus“-Verbindungen auf der Linie 713 und eine neu eingeführte Fahrt auf der Linie 701 hätten zwar noch keinen Nachfrageboom ausgelöst, würden aber von den Nutzern „als sehr positiv empfunden“, Uwe Roggatz und Henning Rohde im Gespräch mit den Mitgliedern der CDU-Fraktion. Besonders am Herzen liegen den CDU-Ratsmitgliedern Verbesserungen beim Busverkehr für die größte Nutzer-Gruppe, den Kindern und Jugendlichen in den vielen Schulbussen auf dem Weg zu den Schulen in Bendingbostel, Luttum, Kirchlinteln oder Verden. In Kürze werden hier konkrete Vorschläge für das Gebiet der Gemeinde Kirchlinteln erwartet, die dann mit dem Landkreis Verden als Träger des Schülertransportes beraten werden sollen. Von den Geschäftsführern der VWE erwartet die CDU-Fraktion aufgrund der Erfahrungen und Ortskenntnis pragmatische Vorschläge. Positiv bewertet wurde die Investition der VWE in einen weiteren 15 Meter-Bus mit höherer Sitzplatz-Kapazität um die Sicherheit und die Akzeptanz des Schulbusverkehrs weiter zu verbessern.
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