In einem 4-seitigen Antrag forderte die CDU-Ratsfraktion Kirchlinteln gleich mehrere Änderungen und Ergänzungen der Stellungnahme der Gemeinde Kirchlinteln zum neuen Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) mit weitreichenden Konsequenzen für die zukünftige Entwicklung der 17 Dörfer in der Gemeinde. In der Sitzung des zuständigen Fachausschusses am 11. Februar gab es für die CDU-Anträge eine breite Zustimmung, meistens sogar Einstimmigkeit. Während die Gemeindeverwaltung eine Reduzierung der neuen Sandabbaugebiete auf dem Lohberg bei Hohenaverbergen vorgeschlagen hatte, beantragte die CDU-Fraktion die vollständige Streichung des Rohstoff-Abbaugebietetes, damit aus dem Lohberg kein Lohtal wird, wie es ein Zuhörer im Rathaus formulierte.Bauausschuss-Vorsitzender Wolfgang Ritz hatte in der Sitzung der CDU-Fraktion kritisiert, dass im Gebiet der Gemeinde Kirchlinteln vergleichsweise wenig Flächen als Vorranggebiet Landwirtschaft ausgewiesen seien. Die CDU-Fraktion beantragte deshalb, alle „weißen", noch nicht anderweitig überplanten Flächen im neuen RROP innerhalb der Gemeinde Kirchlinteln als Vorranggebiet Landwirtschaft auszuweisen. Dieser Antrag wurde im Fachausschuss einstimmig beschlossen. Breite Zustimmung fand auch der vom Fraktionsvorsitzenden Günter Lühning vorgetragene Antrag, die zusätzlich vom Landkreis ausgewiesenen Vorrang-/Vorbehalts-Flächen für Natur und Landschaft auf das bisherige Maß zurückzunehmen. Auch dafür gab es breite Zustimmung vom Fachausschuss.
Lob gab es von der CDU-Fraktion für die Gemeindeverwaltung für die formulierte Begründung zur Reduzierung der vom Landkreis geplanten Ausweisung eines über 100 Hektar großen Vorranggebietes Sandabbau auf dem Lohberg beidseitig der Landesstraße L 159 auf der Bergkuppe bis dicht an die Ortslage Hohenaverbergen. Die CDU-Fraktion beantragte die vollständige Streichung dieses Sandabbau-Gebietes, weil es die weitere Ortsentwicklung Hohenaverbergens behindern und die Entwicklungsperspektiven für die Landwirtschaft auf dem Lohberg einschränken würden. Der Antrag wurde einstimmig im Fachausschuss beschlossen und auch die anwesenden Einwohner zeigten sich zufrieden.
Während der Sitzung der CDU-Ratsfraktion in Holtum (Geest) wurde einmal mehr über die Windenergienutzung in der flächengroßen Gemeinde Kirchlinteln gesprochen. Zustimmung fanden die neuen Vorrangstandorte im Bereich Kreepen-Sehlingen und bei Weitzmühlen. Ratsherr Arne Jacobs bedauerte aber die hohe Ausschluss-Quote, weil von 41 Potenzialflächen im Landkreis nur 10 in den RROP-Entwurf aufgenommen wurden. In ihrem jüngsten Antrag befürchtet die CDU-Fraktion, das nicht die notwendige Ausweisung von ein Prozent der Landkreis-Fläche gelingen und die Ausschlusswirkung durch zu wenige Vorrangstandorte im Kreisgebiet gelingen könnte. Insbesondere dort, wo die Bevölkerung mehrheitlich „pro Windenergie" vor Ort eingestellt sei – zum Beispiel in Holtum (Geest) und Otersen hätte sich die CDU weitere Windenergie-Vorrangstandorte gewünscht. Diskutiert wurde im Fachausschuss, seitens der Gemeinde zusätzliche Windenergie-Vorrangstandorte etwa bei Kirchlinteln oder wie von einem Bürger gewünscht bei Lehringen zu beantragen. Fraktionsvorsitzender und Kreistagsabgeordneter Günter Lühning begründete aber sachlich, warum ein solcher Antrag der Gemeinde überhaupt keine Aussicht auf Erfolg hätte. „Der Landkreis kann nur Kriterien festlegen, nach denen sich die Vorranggebiete nach sachlicher Abwägung ergeben. Ansonsten laufen wir Gefahr, dass unser neues RROP nicht gerichtsfest wird und wir die Planungshoheit verlieren", so Lühning. Ratsherr Fred Martens hatte in der Fraktionssitzung die zusätzliche Ausweisung von 257 Hektar Vorbehaltsgebieten für Waldvergrößerung kritisiert. „Mit 5.013 Hektar Waldflächen sind wir mit Abstand die waldreichste Gemeinde im Landkreis und haben keinen Nachholbedarf bei der Aufforstung. Fast 29 % unserer Gemeindefläche sind bewaldet. Fast 50 % der Waldflächen im ganzen Kreisgebiet stehen in Kirchlinteln", betonte Fred Martens und hatte einen Antrag zur Streichung dieser Vorbehaltsgebiete zur Waldvergrößerung formuliert. Im Fachausschuss fand dieser Antrag breite Zustimmung.
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