CDU-Fraktion im Austausch mit Ortsvorstehern

27.11.2021

Die neue CDU-Fraktion im Rat der Gemeinde Kirchlinteln hat sich kürzlich mit einer Vielzahl von Ortsvorsteherinnnen und Ortsvorstehern in Kreepen getroffen, um die mögliche Schaffung von offiziellen Stellvertretern in allen Ortschaften zu diskutieren. Das Thema wurde seitens der Gruppe „SPD, Grüne, Freie“ im Rahmen der konstituierenden Ratssitzung angekündigt – bisher sind Stellvertreter nur in Ortschaften ab 1.000 Einwohnern möglich, also in Kirchlinteln und Luttum. „Uns ist ein enger Austausch mit den Ortsvorstehern wichtig – sie kennen vielfach die Meinung ihrer Einwohnerschaft und sind tagtäglich mit ihnen in Kontakt“, erklären Chatarina Luttmann und Steffen Lühning, die zu diesem Treffen eingeladen hatten. Das Meinungsbild der Ortsvorsteher bezüglich möglicher Stellvertreter war insgesamt deutlich: „Es gibt aktuell keinen Bedarf für offizielle Stellvertreter – die anfallenden Aufgaben könnten gut bewältigt werden und auch bei Jubiläen und Geburtstagen finden sich immer unkomplizierte Lösungen vor Ort“, so der Tenor aus den Dörfern. Die Kritik von Richard Eckermann und der Gruppe, dass die Bevölkerung nicht ausreichend beteiligt und eingebunden wird, können sie nicht nachvollziehen. „In vielen Dörfern gibt es regelmäßige Zusammenkünfte zwischen Ortsvorstehern und Vereinsvorsitzenden, um sich über die Themen vor Ort auszutauschen. So können Themen vor Ort breit gestreut und mit mehreren Entscheidungsträgern beraten und diskutiert werden“, macht Luttums Ortsvorsteher Claus-Hermann Hoops deutlich. „Die Einwohner in Odeweg und Schafwinkel habe ich in den letzten Jahren mehrfach zu Einwohnertreffen eingeladen um Themen vorzustellen und die Meinung zu hören. Auch sonst bin ich stets offen für die Anregungen der Bevölkerung und lasse jedem Neubürger ein Informationsschreiben zukommen“, erklärt Ingrid Müller die Vorgehensweise in ihrem Heimatort.

„Wir sehen uns nicht als Alleinherrscher oder allwissend und haben das in der Vergangenheit auch nicht so gelebt“, erklärt der Bendingbosteler Ortsvorsteher Cord Wahlers. „Wir binden unsere Einwohnerschaft gern ein und wenn ein Stellvertreter innerhalb eines Dorfes für unbedingt erforderlich gehalten wird, werden wir das diskutieren. Wir bitten aber in aller Deutlichkeit darum, dass wir bei der Auswahl der Personen auch gehört und beteiligt werden“, macht Weitzmühlens Ortsvorsteher Fred Martens deutlich.
Es dürfe nicht sein, dass in den kleinen Ortschaften Parteipolitik gemacht werde. „Ortsvorsteher und auch mögliche Stellvertreter müssten in der Bevölkerung anerkannt und akzeptiert sein – eine Rückkopplung mit den Vereinen und Organisationen sind für eine breite Akzeptanz wichtig“, so die Holtumer Ortsvorsteherin Helma Rippe. Armsens neuer Ortsvorsteher Gerd Scharninghausen ergänzt: „Eine Mitwirkung bei der Suche und Auswahl eines Stellvertreters ist Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit – nur das kann der richtige Weg sein.“

Ratsmitglied Lars Hogrefe aus Nedden: „Ortsvorsteher sollen für die Ortschaft vernünftige Arbeit machen und sie müssen aus der Mitte des Dorfers heraus bestimmt werden, nicht aus Parteikreisen. Mit dieser pragmatischen Vorgehensweise haben wir viele gute Erfahrungen in den Dörfern gemacht.“

Fraktionsvorsitzender Torsten Blanke fasste die Meinungen nach dem Treffen zusammen: „Alle Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher engagieren sich politisch neutral und ehrenamtlich für das Wohl ihres Dorfes, sind dort sehr gut vernetzt und geschätzt. Seitens der CDU versperren wir uns nicht gegen eine Stellvertretung, die aus den Ortschaften gewünscht wird. Eine Bestimmung von Stellvertretern ohne die Einbindung der derzeitigen Amtsinhaber erscheint jedoch vorwiegend politisch motiviert. Hoffentlich wird das Wohl der einzelnen Ortschaften seitens der SPD, der Grünen, der Freien Wähler und der FDP hierbei nicht außer Acht gelassen.“