CDU Kirchlinteln: Wahlkreiswechsel schwächt die kommunale Identität

10.07.2025

Der CDU-Gemeindeverband Kirchlinteln kritisiert die geplante Zuordnung der Gemeinde Kirchlinteln zum Wahlkreis Walsrode/Munster im Rahmen der Wahlkreisreform des Landes Niedersachsen. Aus Sicht der CDU widerspricht der Vorschlag des Landeswahlleiters den gewachsenen Strukturen in der Region und sorgt bei vielen Menschen für großes Unverständnis.

„Kirchlinteln gehört historisch, wirtschaftlich und infrastrukturell zum Landkreis Verden – nicht zum Heidekreis. Die Menschen in unserer Gemeinde orientieren sich im Alltag bei den Themen Verwaltung, Bildung, Gesundheitsversorgung und öffentlichem Nahverkehr ganz klar nach Verden. Die jetzt vorgeschlagene Umgliederung in Richtung Walsrode ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll“, erklärt Steffen Lühning, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Kirchlinteln.

Nach dem Vorschlag des Landeswahlleiters soll Kirchlinteln in Zukunft nicht mehr im Wahlkreis Verden, sondern im neuen Wahlkreis Walsrode/Munster liegen. Begründet wird das mit der verfassungsrechtlich geforderten Angleichung der Wahlkreisgrößen. Doch die CDU Kirchlinteln sieht dabei wichtige Aspekte unberücksichtigt: „Auch der Bericht des Landeswahlleiters selbst stellt klar, dass kommunale Grenzen möglichst nicht durchtrennt werden sollten – unter anderem, um Vertrauen in demokratische Prozesse zu wahren“, betont Karin Wiedemann, stellvertretende Vorsitzende des Gemeindeverbands.

Hinzu komme die zunehmende Zersplitterung des Landkreises Verden in unterschiedliche Wahlkreise: Oyten und Ottersberg wurden bereits früher anderen Wahlkreisen zugewiesen. Nun droht auch Kirchlinteln die Herauslösung. „Wenn dieser Weg weiter beschritten wird, bleibt vom Landkreis als politisch handlungsfähiger Einheit nicht mehr viel übrig“, warnt Henning Leeske, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands und ergänzt: „Wahlkreise einfach nur nach Einwohnerzahlen zu verwalten, lässt Werte wie Heimat und regionale Identität vom Tisch fallen, was am Ende nur die politischen Ränder stärkt. Das kann auch die rot-grüne Landesregierung nicht wollen."

Die CDU Kirchlinteln appelliert daher an die Verantwortlichen in der Landespolitik, die geplante Umgliederung zu überdenken. „Es geht uns nicht um parteipolitisches Kalkül, sondern darum, gemeinsam über alle Parteigrenzen hinweg die kommunale Zugehörigkeit unserer Gemeinde zu wahren. Im Herbst wollen wir daher Gespräche mit den anderen im Gemeinderat vertretenden Fraktionen führen, um eine gemeinsame Positionierung zu erreichen“, so Steffen Lühning abschließend.