CDU: Leitlinie für Biogas-Anlagen

28.03.2010

Die CDU-Fraktion Kirchlinteln besichtigt am Donnerstag, 1. April 2010 um 19 Uhr die Biogas-Anlage des Kirchlintelner Land- und Energiewirtes Joachim Köhler. Der 2. stellv. Bürgermeister erklärt die Funktionsweise der Anlage, informiert über die umweltfreundliche Produktion von Strom und die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz sowie über die Verwendung der Wärme zum Beheizen der Gemeinde-eigenen Gebäude rund um das Rathaus.

 

In der Februar-Sitzung hatten sich die CDU-Ratsmitglieder von vier Landwirten aus Lehringen, Neddenaverbergen, Luttum und Stemmen über deren Pläne zur Errichtung einer neuen Biogas-Anlage in Armsen nahe der Pflanzenproduktion  „Der Grashoff" am Speckener Weg informieren lassen. Nach dem positiven Vorbild von Joachim Köhler, der gleich zu Beginn seiner Planungen die Bevölkerung in Kirchlinteln in einer öffentlichen Veranstaltung umfassend informiert hatte, empfahlen die CDU-Ratsmitglieder den vier Landwirten eine ähnliche Bürger-Information in Armsen, die inzwischen auch stattgefunden hat. Inzwischen sehen sich die CDU-Ratsmitglieder mit weiteren Plänen zur Erweiterung und zum Neubau von Biogas-Anlagen konfrontiert, darunter auch eine neue Biogas-Anlage in Otersen.

 

„Wir benötigen deshalb eine Kirchlintelner Leitlinie, in der Eckpunkte und Ziele für den Entscheidungsprozess festgeschrieben werden„, betont Ratsherr Wolfgang Ritz aus Sehlingen als Vorsitzender des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses.

„Von Bedeutung sind dabei unter anderem die An- und Abfahrtswege, die Länge der Transportwege, die Belastung der Bevölkerung in den betroffenen Ortschaften, der Ausbau der Zufahrtswege auf Kosten der Investoren, die Auswirkungen auf Fruchtfolgen und Kulturlandschaft sowie die Verwendung der Wärme und die Folgen für die konventionelle Landwirtschaft„, schreibt Fraktionsvorsitzender Günter Lühning in einer CDU-Pressemitteilung.

 

Sorge bereitet die große Anzahl von Biogas-Anlagen in unserer Nachbarschaft in den Landkreises Rotenburg und Soltau-Fallingbostel, die den Mais zur Fütterung der Biogas-Anlagen über weitere Wegstrecken bis nach Soltau fahren. Das hat auch Folgen auf die Höhe der Pachtpreise und negative Folgen für konventionelle Landwirte, die zum Beispiel Brot- und Futter-Getreide anbauen, schreibt die CDU. Allein im Landkreis Soltau-Fallingbostel sind inzwischen 50 Biogas-Anlagen in Betrieb und 8 weitere Anlagen bereits genehmigt, berichtete kürzlich die Walsroder Zeitung.

Wir setzen uns seit über 10 Jahren erfolgreich für die stärkere Nutzung Erneuerbarer Energien ein. Darüber informiert auch ein kurzes Video der CDU-Fraktion.

In der Gemeinde Kirchlinteln sind wir inzwischen eine „über 100 % Gemeinde", die bereits zu 106 % den Strombedarf aus Erneuerbaren Energien (Windenergie, Biogas und Photovoltaik) deckt. Insgesamt müssen wir jedoch alle Argumente und relevanten Kriterien sorgfältig abwägen, bevor Entscheidungen getroffen werden, resümierte Fraktionsvorsitzender und Kreistagsabgeordneter Günter Lühning.