Eine zeitgemäße, wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs ist für die Infrastruktur, Zukunftsfähigkeit unserer Dörfer und die Lebensqualität für unsere Einwohner von besonderer Bedeutung. Seit vielen Jahren setzt sich die CDU-Fraktion Kirchlinteln nicht für immer mehr große Supermärkte, sondern für eine dezentrale Nahversorgung in mehreren mittelgroßen Ortschaften plus 1 Discounter und 1 zeitgemäßer Vollsortimenter in Kirchlinteln – dem Grundzentrum der knapp 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde – ein. Am Donnerstag, 28. April beschäftigte sich die CDU-Fraktion intensiv mit dem Thema und nahm eine Ortsbesichtigung vor.Fraktionsvorsitzender Günter Lühning, seit 1991 Mitglied des Gemeinderates, ließ frühere Beratungen und Ergebnisse Revue passieren. Bereits in der vorherigen Wahlperiode beschäftigten die Edeka-Pläne den Gemeinderat. 2009 setzte sich die CDU-Fraktion in einem vierseitigen Antrag mit der Nahversorgung in der ganzen Gemeinde auseinander, nannte zahlreiche Fakten und beantragte eine schriftliche Bürgerbefragung, die dann auch 2010 in allen Ortschaften durchgeführt wurde.
Im umfassenden Antrag von 2009 betonte die CDU-Fraktion die „dezentrale Einzelhandelsstruktur" in der Gemeinde und listete
- 5 Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäfte,
- 3 Bäckereien (heute: 2),
- 1 Vollsortimenter,
- 1 Discounter
- auf.
CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Lühning nannte im damaligen CDU-Antrag zahlreiche Fakten, die unterdurchschnittliche Werte im Vergleich zu anderen Kommunen darstellten.
Beispiel Verkaufsfläche pro Einwohner
Während andere Grundzentren wie Thedinghausen und Langwedel ihren Einwohnern 0,99 qm bzw. 1,28 qm Verkaufsfläche pro Einwohner bieten, sind es in Kirchlinteln nur 0,60 qm pro Einwohner. Im Mittelzentrum Verden dagegen sogar 2,56 qm.
Beispiel Kaufkraft-Bindung
Nach einer Erhebung des Kommunalverbundes Niedersachsen-Bremen von 2006 wurden von jedem für Lebensmittel ausgegeben Euro nur 53 % in Kirchlinteln, aber 117 % in Thedinghausen, 125 % in Langwedel und 177 % in Verden ausgegeben. Fast jeder 2. Euro, der von der heimischen Bevölkerung für Lebensmittel ausgegeben wurde, landete in einer Ladenkasse außerhalb der Gemeinde.
Bezogen auf den ganzen Einzelhandel betrug die Kaufkraft-Bindung in Kirchlinteln nur 34 % (2006) bzw. nach einer IHK-Erhebung aus 2009 sogar nur 24,1 %.
Auf Initiative der CDU-Fraktion wurde der Fragebogen für die Bürgerbefragung an fast 2.600 Haushalte in der Gemeinde verteilt. 15,9 Prozent der befragten Haushalte beantworteten die insgesamt 7 Fragen. In der Ortschaft Kirchlinteln betrug die Teilnahme-Quote sogar gute 27,3 %. Die Antwort-Bogen wurden detailliert von der Gemeindeverwaltung ausgewertet und die Ergebnisse wurden in einer Sitzungsvorlage zusammenfassend dargestellt.
Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung haben wir für diese Bürger-Information als Diagramme grafisch aufbereitet.
Frage 5
Würden die Einwohner mehr in Kirchlinteln einkaufen, wenn Discounter und Vollsortimenter in Kirchlinteln attraktiver wären?
- JA, sagten 64,8 % der Antwortgeber in der Ortschaft Kirchlinteln und 58,2 % in der ganzen Gemeinde
Frage 6
Ein größerer Edeka-Supermarkt ist …
- notwendig – sagten 20,7 % der Antwortgeber
- wünschenswert – sagten 36,6 %
- nicht notwendig – 35,2 %
- mir egal = 7,5 %
Bei der Frage 7
ging es um mögliche Standorte für einen größeren, neuen Edeka-Supermarkt. Im Gespräch waren 2010
das Aula-Grundstück
das Waldstück am Ortseingang aus Verden kommend links an der Landesstraße
ein anderer Standort (z.B. im Gewerbegebiet)
- 47,9 % der Antwortgeber aus der Ortschaft Kirchlinteln und
- 42,8 % aller Antwortgeber aus allen 17 Ortschaften
erklärten sich mit dem Aula-Grundstück einverstanden.
2010 waren es andere Investoren, die für den Edeka-Markt-Betreiber Meyer auf dem Aula-Grundstück einen neuen Edeka-Vollsortimenter bauen wollten. Als damals die konkreten Pläne dem Gemeinderat präsentiert wurden, schossen die damaligen Investoren deutlich über die Ziele der Gemeinde hinaus. Sie wollten nicht nur einen Vollsortimenter für Edeka mit 1.500 qm Verkaufsfläche sondern auch gleich noch zwei weitere Fachmärkte mit weiteren insgesamt 1.000 qm bauen – also 3 Märkte und nicht nur 1 neuen Edeka-Markt. Das war damals des deutlich zuviel und deshalb hat der Gemeinderat die 3 Märkte (nicht wie die neue Bürgerinitiative behauptet, den 1 Edeka-Markt) abgelehnt.
Alle folgenden Ideen zur Nutzung und Bebauung des Aula-Grundstücks führten nicht zum Ziel, obwohl die Gemeinde das Grundstücks geeigneten Investoren anbot. Bei den aktuellen Planungen geht es nur um 1 Edeka-Vollsortimenter und nicht um 3 Märkte. Die Pläne wurden in einer Bürgerversammlung und in der öffentlichen Bauausschuss-Sitzung in Kirchlinteln präsentiert, viele Fragen beantwortet und zahlreiche Kritikpunkte aufgenommen.
Ratsherr Wolfgang Ritz erläuterte als Vorsitzender des Bauausschusses der Gemeinde vor Ort die Edeka-Pläne. Was der CDU-Mehrheitsfraktion im Gemeinderat nicht gefällt, ist die verkehrliche Erschließung mit den Zu- und Abfahrten für die Edeka-LKW. „Die LKW-Zufahrt muss verändert werden und die Abfahrt der Sattelzüge über die Gemeinde-eigenen Straßen „Kleine Schulstraße" vorbei am Pfarrwitwenhaus und die „Alte Dorfstraße" zurück zur Landesstraße wird von uns nicht befürwortet", schreibt die CDU-Fraktion nach der Besichtigung vor Ort. „Die schmalen innerörtlichen Straßen sind für den permanenten LKW-Verkehr nicht ausgelegt, deshalb muss es unser Ziel sein, dass die abfahrenden Edeka-Lkw links abbiegen und über die Kreisstraße („Schulstraße") den kürzesten Weg zur Landesstraße fahren", betonte Fraktionsvorsitzender Günter Lühning.
In einer eMail an Bürgermeister Rodewald und die Edeka-Investoren forderten die CDU-Ratsmitglieder deutliche Verbesserungen der verkehrlichen Erschließung und geänderte Pläne möglichst bis zur Sitzung des Verwaltungsausschusses am Montag, 2. Mai. Grundsätzlich befürwortet die CDU-Fraktion die Edeka-Pläne, damit die Nahversorgung für die Einwohner attraktiver wird. „Es geht dabei auch nicht allein um das knapp 2.400 Einwohner zählende Dorf Kirchlinteln – sondern um Kirchlinteln als Grundzentrum für eine Gemeinde mit 17 Dörfern und insgesamt über 9.900 Einwohnern. Ziel der CDU sei weiterhin
1 zeitgemäßer Vollsortimenter (Edeka, Kirchlinteln)
+ 1 Discounter im Grundzentrum (Penny, Kirchlinteln)
+ 5 Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäfte in 5 Dörfern (Bendingbostel, Hohenaverbergen, Kirchlinteln, Otersen und Neddenaverbergen)
= dezentrale, flächendeckende Nahversorgung in der Gemeinde Kirchlinteln
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