CDU setzt sich für Ausbildungsvergütung bei Erziehern ein

27.07.2023

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde – nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch bei den Städten und Gemeinden. Besonders intensiv ist der Wettbewerb um Erzieher und Sozialassistenten. Die Ausbildung in diesen Berufen ist für junge Menschen im Vergleich zu anderen Jobangeboten unattraktiv, weil immer noch keine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Um die Gemeinde Kirchlinteln mit ihren dörflich geprägten Einrichtungen auch in kleineren Ortschaften interessant für den Nachwuchs zu machen und auch die Arbeit der Erzieher und Sozialassistenten anzuerkennen, möchten die Christdemokraten im Haushalt 2024 eine Ausbildungsvergütung verankern. „Uns ist einfach wichtig, dass wir die Betreuungsqualität in unseren Einrichtungen hochhalten und langfristig ausbauen können“, erklärt Chatarina Luttmann, die den Antrag für die CDU verfasst und vorgestellt hat. Bereits im jetzt beginnenden Kindergartenjahr werden in der Gemeinde Kirchlinteln in 90 % der Gruppen eine dritte Fachkraft eingesetzt – im kommenden Jahr soll dieser Wert auf 100 % ausgebaut werden. „Damit die Kräfte dann auch zukünftig zur Verfügung stehen, muss die Ausbildung attraktiv gestaltet und die Fachkraft von morgen früh an die Gemeinde gebunden werden“, nennt Christian Rugen den Hintergrund des Antrages.

Luttmann ergänzt: „Erzieher und Erzieherinnen haben für die Gesellschaft eine essentiell wichtige Bedeutung. Mit der Zahlung eines Ausbildungshonorars würden wir dazu beitragen, dass der Beruf mehr geschätzt wird und wir haben als Arbeitgeber die Möglichkeit, gute Auszubildende längerfristig an die Gemeinde Kirchlinteln zu binden.“ Der Antrag wurde bei der vergangenen Ratssitzung in Heins eingebracht und in den Ausschuss für Jugend, Soziales und Gleichstellung verwiesen, der Ende August wieder tagt. Die CDU hat die Verwaltung darum gebeten, sich bei anderen Kommunen bezüglich der Umsetzung und erster Erfahrungen zu informieren. Außerdem soll geprüft werden, inwieweit die Auszubildenden für einen gewissen Zeitraum nach der vergüteten Ausbildung zur Weiterbeschäftigung verpflichtet werden können. „Solche Modelle gibt es auch in der freien Wirtschaft, z.B. bei dualen Studiengängen. Wenn der Arbeitgeber zusätzliches Geld in die Ausbildung steckt, besteht natürlich auch der Wunsch nach einer längerfristigen Zusammenarbeit“, berichtet Steffen Lühning.

Wichtig ist der CDU auch, bei diesem Thema die Einrichtungen selbst mitzunehmen. „Wir haben erste Fragen formuliert, um den Status Quo hinsichtlich der Anzahl der Auszubildenden nachvollziehen zu können und möchten auch gern wissen, welche Einrichtungen sich vorstellen können, künftig selbst auszubilden“, erklärt Sina Janke. Durch den frühzeitig gestellten Antrag für die Haushaltsberatungen 2024 erhoffen sich die Ratsmitglieder der CDU, in den nächsten Monaten gemeinsam mit der Verwaltung und den anderen Fraktionen eine gute Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten.