
„Was können der Landkreis und die Gemeinde für die Landwirtschaft tun?“ – Darüber diskutierten in Neddenaverbergen über 40 Betriebsleiter und Flächeneigentümer auf Einladung der CDU-Kreistagsfraktion. Teilnehmer waren auch der Ratsvorsitzende Arne Jacobs und Kreislandwirt Jörn Ehlers. Eingangs gab Fraktionsvorsitzender Wilhelm Hogrefe die Richtung vor: „Bei der derzeit angespannten Lage in vielen Betrieben braucht unsere bäuerliche Landwirtschaft mehr Unterstützung aus dem kommunalen Bereich.“
Über 80 Prozent der Kreisflächen würden land- und forstwirtschaftlich genutzt, unterstrich Hogrefe die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs. Inhaltlich ging es um das laufende Verfahren zur Unterschutzstellung der Allerwiesen. „Der Landkreis strebt eine einvernehmliche Lösung mit der Landwirtschaft an“, erklärte dazu Thomas Arkenau für die Kreisverwaltung. Der Kreistagsabgeordnete Heinrich Luttmann nahm in der Diskussion kritisch Stellung zum jüngsten Antrag der Naturschutzverbände. Der sei in keiner Weise zustimmungsfähig, weil die Forderungen der Verbände „völlig rücksichtslos“ gegenüber den Milchviehbetrieben seien. Im Mittelpunkt des Abends stand dann das neue Gutachten der Landwirtschaftskammer zur Zukunft der Landwirtschaft im Landkreis Verden. Wilhelm Hogrefe berichtete über wesentliche Fakten und leitete daraus Folgerungen ab. „In den letzten 30 Jahren sind über 5000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche kreisweit verloren gegangen.“ Von daher, so Hogrefe, müsse künftig sorgsamer mit der Fläche umgegangen werden. „Also mehr Innenverdichtung statt großflächig neue Baugebiete auszuweisen“. Durch den Klimawandel stelle sich bereits jetzt die Frage einer zunehmenden Beregnungsbedürftigkeit landwirtschaftlicher Kulturen. „Bei der Neubewilligung von Wasserförderrechten für den Trinkwasserverband sollte auch der künftige Bedarf für die Landwirtschaft berücksichtigt werden“, erklärte Hogrefe und verwies dabei auf Beispiele aus anderen Regionen Niedersachsens. Im Hinblick auf die kommende Düngeverordnung des Bundes berichtete Jörn Ehlers, dass aufgrund der noch moderaten Viehdichte im Landkreis die anfallende Gülle auch als Dünger genutzt werden könne und es voraussichtlich keine Überschüsse geben werde. Der ländliche Straßen- und Wegebau war ein weiteres Thema des Abends. Darum werde sich die CDU zusammen mit dem Landvolk im kommenden Jahr besonders kümmern, erklärten Arne Jakobs und Wolfgang Ritz.
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