
In der vergangenen Woche war die CDU-Ratsfraktion zu Gast bei Nordappel in Sehlingen und hat dabei mitten in der aktuellen Mostsaison einen lebendigen Einblick über die verschiedenen Aktivitäten von Ole Klann und Josh Immendorf erhalten. Sie bieten nämlich nicht nur das Mosten von selbst mitgebrachten Äpfeln, Birnen oder Quitten an, sondern stellen selbst auch Cider aus Streuobst her und kümmern sich um die Pflege von Streuobstwiesen. Auch das Thema Pflege und Bewirtschaftung von Ausgleichsflächen war für die Ratsmitglieder eine spannende Ergänzung des Sehlinger Betriebes.
Zunächst ging es aber um die Mosterei, die die beiden seit 2024 als Nachfolger von Kurt Hoffmann-Rietzler betreiben. Täglich werden dort aktuell bis zu 2.000 kg Äpfel zu Apfelsaft verarbeitet. 100 Kilogramm ergeben in der Regel um die 60 L Apfelsaft. Termine zum Mosten können bequem online über die Homepage nordappel.de gebucht werden – die Auslastung in den kommenden Wochen ist sehr gut und es gibt nur noch wenige freie Termine im Oktober. Jeder Kunde kann dann den Saft aus den eigenen Früchten in Flaschen mitnehmen und genießen.
Neben der Herstellung von Saft entsteht in der eigenen Kelterei aber auch Cider, der entweder vor Ort oder im Online-Shop erworben werden kann. Der Cider wird zu 100 % aus Streuobst hergestellt, das ungespritzt, regional und nachhaltig angebaut wird. Streuobstwiesen sind Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und gelten als wertvolle Biotope. Neben der handwerklichen Cider-Kelterei und der Lohnmosterei ist der Bereich Planung, Pflanzung, Pflege und Vermarktung von Streuobst ein zusätzlicher Betriebszweig von Nordappel – eine sinnvolle Verbindung, wie Ole Klann und Josh Immendorf überzeugend den Gästen erläutern.
Das Thema Streuobstwiesen ist auch im Hinblick auf mögliche Kompensationsflächen für die Gemeinde von Bedeutung, weil hier vor Ort attraktive Flächen mit ökologischer Vielfalt entstehen können, die multifunktional genutzt werden. So ist es zum Beispiel möglich, dass die Streuobstwiesen „unten“ durch Schafe und Ziegen bevölkert werden und die Bäume „oben“ irgendwann zahlreiche Früchte tragen, die dann wiederum Ertrag generieren. Eine gezielte Pflege der Bäume und der richtige Schnitt ist gerade in den ersten Jahren entscheidend, damit die Bäume langfristig darauf vorbereitet werden, viele Äpfel tragen zu können, wie Josh Immendorf verdeutlicht.
„Wir haben hier heute erleben dürfen, wie zwei Jungunternehmer ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben, mit dem sie wirtschaftlich erfolgreich sind, aber auch einen großen Beitrag zum Naturschutz leisten“, fasst Fraktionsvorsitzender Torsten Blanke den eindrucksvollen Besuch zusammen. Die CDU-Fraktion dankt dem Team von Nordappel für die ausführliche Führung und die praxisnahen Einblicke in die Mosterei und die Streuobstpflege.
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