
Während in Teheran die Menschen gegen ein diktatorisches Regime auf die Straße gehen, wollen heute in Verden Schüler und Lehrer gegen einen angeblichen Bildungsklau demonstrieren – während der Schulzeit, weil am Nachmittag wohl kaum Mitläufer zu erwarten sind.
Das Hauptargument der Streikführer aus dem linken politischen Spektrum lautet, das Bildungswesen werde „kaputt gespart". Die Wirklichkeit sieht völlig anders aus: In keinem anderen Bereich wurde und wird soviel investiert wie im Bildungsbereich. Seit 2003 haben die Kommunen im Landkreis Verden 48 Millionen Euro in Schulbauten investiert. Zwei neue Gymnasien in Achim und Ottersberg und neun Ganztagsschulen wurden gegründet. Derzeit werden aus Mitteln des Konjunkturpaketes gerade Aufträge für über fünf Millionen Euro zur weiteren Modernisierung von Unterrichtsräumen und Schulbauten auf Kreisebene vergeben. Das meiste Geld erhält das Achimer Gymnasium, dessen Schüler jetzt zur Demonstration aufrufen.
Auch auf Landesebene wurde noch nie soviel Geld für den Bildungsbereich ausgegeben wie heute. Seit der Regierungsübernahme von Christian Wulff ist der Etat des Bildungsressorts um 630 Millionen auf aktuell 4 380 Millionen Euro gestiegen. Inzwischen werden in Niedersachsen ein Drittel aller Steuereinnahmen für Schulen und Hochschulen eingesetzt. Seit 2003 sind 3100 zusätzliche Lehrerstellen auf Landesebene geschaffen worden. Niedersachsen hat damit soviel Lehrkräfte wie noch nie in seiner Geschichte.
Trotzdem gibt es immer noch Probleme mit der Unterrichtsversorgung. Auch deshalb, weil der frühere Ministerpräsident Gerhard Schröder 2000 Lehrerstellen gestrichen hat. In Niedersachsen gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sind damals in andere Bundesländer gegangen. Sie fehlen uns heute. Dagegen haben die Jungsozialisten nicht demonstriert. Aber heute laufen sie den Linksextremisten hinterher. Denen geht es im Kern um etwas ganz anderes. Sie wollen unseren Staat insgesamt diskreditieren, indem sie alles schlecht reden und das was geleistet wurde, schlicht ausblenden.
Ich spreche gern mit Schülerinnen und Schülern über weitere Verbesserungen. Dazu bedarf es keiner Demonstration.
Wilhelm Hogrefe, Kirchlinteln-Luttum
Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Kreisschulausschusses
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