Hogrefe: „Das Modell Otersen zeigt, wie es gehen kann“

13.04.2012
Demografiekonzept der Landesregierung vorgestellt: Verdener werden weniger

Auch der Landkreis Verden wird erheblich vom demografischen Wandel betroffen sein. Dies ergibt sich aus einer Analyse der Landesregierung. „Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, wird sich die Einwohnerzahl unseres Kreises bis 2030 um mehr als 8000 Menschen verringern“, so der hiesige Landtagsabgeordnete Wilhelm Hogrefe.

Bereits jetzt sei der Wandel spürbar, erläutert Hogrefe. Nachdem in den Grundschulen schon seit mehreren Jahren zurück gehende Schülerzahlen zu verzeichnen seien, werde dies für das kommende Schuljahr erstmalig bei den Anmeldezahlen für die weiter führenden Schulen deutlich. Ebenso sinke die Anzahl der Auszubildenden, und eine Reihe von Betrieben hätten schon erhebliche Probleme, qualifizierten Nachwuchs zu finden.

Vor diesem Hintergrund sei es zu begrüßen, dass die Landesregierung vor wenigen Tagen ein Handlungskonzept „Demografischer Wandel“ vorgelegt habe, meint Hogrefe. „Es handelt sich hier um einen flexiblen Leitfaden, der viele Informationen für die unterschiedliche Betroffenheit der Regionen in Niedersachsen enthält und der Möglichkeiten zum Umgang mit der Situation vor Ort benennt.“ So weise der Analyseteil des Handlungskonzeptes aus, dass die Kommunen im Bremer Umland unterschiedlich betroffen seien. Während im Landkreis Osterholz dank erheblicher Zuzüge sogar ein Bevölkerungswachstum erwartet werde, rechne man für den Landkreis Verden mit einer Abnahme der Einwohnerzahl von bis zu zehn Prozent in den nächsten 20 Jahren. Dazu Hogrefe: „Dies muss nicht so kommen. Es hängt vielmehr davon ab, was wir heute tun, um auch künftig eine attraktive Region zu sein.“ So gebe es im Landkreis Verden sehr positive Beispiele wie das „Golddorf" Otersen. Insbesondere dem Engagement von Günter Lühning sei es zu verdanken, dass aus dieser Ortschaft mit einer einstmals sinkenden Bevölkerungszahl heute ein prosperierendes Gemeinwesen mit Modellcharakter entstanden sei.

Die CDU-Kreistagsfraktion werde sich in den nächsten Wochen intensiv mit dem Handlungskonzept der Landesregierung befassen und daraus einen konkreten Handlungskatalog für Initiativen vor Ort entwickeln, kündigte Hogrefe an. Hier gehe es um Maßnahmen zur Stärkung der Ortskerne, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Versorgungssituation mit Einkaufsmöglichkeiten und Gesundheitseinrichtungen sowie die Zukunft der Schulstandorte.

Auch weitere Verbesserungen im Bereich der Integration seien entscheidend dafür, ob künftig das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften in der Region ausreichend sei für den Bedarf gerade der mittelständischen Betriebe.