Innerdörfliche Entwicklung brennt unter den Nägeln

18.02.2015

In der vergangenen Woche hat der CDU-Gemeindeverband Kirchlinteln zum ersten Mal zu einer öffentlichen Mitgliederversammlung in den Lintler Krug eingeladen und eine neue Form des Ablaufs gewählt. Nachdem die Modalitäten wie der Jahresbericht vom Vorsitzenden Arne Jacobs und die Entlastung des Vorstandes schnell abgehandelt wurden, hatten die Mitglieder und interessierten Gäste entscheidenden Anteil am Verlauf des Abends. Der Gemeindeverband hatte mit Andreas Mattfeldt (Bundestag), Adrian Mohr (Landtag), Wilhelm Hogrefe (Kreistagsfraktionsvorsitzender) und Günter Lühning (Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat) Vertreter aller vier Gremien eingeladen, die in dreiminütigen „Blitzlichtern“ kurz auf aktuelle politische Themen eingehen konnten. „Die gute Vernetzung von der Gemeinde bis zum Bundestag ist ein enormer Vorteil für uns als CDU vor Ort“, hob Arne Jacobs hervor, der im Anschluss gemeinsam mit der Versammlung die Schwerpunktthemen festlegte.

 

Auf Gemeindeebene wurde besonders die Zukunft der Gemeinde und der einzelnen Dörfer diskutiert, die sich vor allem durch den demographischen Wandel in den nächsten Jahren weiter verändern werden. Alle Vertreter und Gäste waren sich einig, dass vor allem die Möglichkeit zur Lückenbebauung in den Ortskernen vorangetrieben werden müsse, damit die Dorfzentren nicht aussterben und auch die kleineren Dörfer für junge Familien attraktiv bleiben. Über die Umnutzung von großen Hofanlagen zu mehreren kleinen Wohneinheiten wurde ebenso diskutiert, wie über die Meinung von Andreas Mattfeldt, der sich weiterhin für die Ausweisung neuer Baugebiete aussprach und dabei an die guten Erfahrungen in Achim und Thedinghausen erinnerte. Günter Lühning appellierte weiter an das ehrenamtliche Engagement in allen Bereichen des Zusammenlebens, denn nur aktive Bürger haben lebendige Dörfer: „Wir alle sind aufgerufen, mit eigenen Ideen unsere Dörfer und deren Zukunft zu gestalten.“

Auch die Schul- und Bildungspolitik war Thema der Diskussion. Landespolitiker Adrian Mohr kritisierte den Entwurf des rot-grünen Schulgesetzes, der unter anderem vorsieht, die Schullaufbahnempfehlung am Ende der Grundschule sowie die Notengebung in der dritten und vierten Klasse zu streichen. Auch von den Vorstellungen der Dörverdener SPD, die über eine Südkreis-IGS mit Kirchlinteln, Dörverden und Langwedel (ohne Verden!) nachdenke, hält Mohr nichts. „Wir sollten den Schulen vor Ort Zeit geben, endlich über einen längeren Zeitraum mit einem funktionierenden Modell wie der Oberschule zu arbeiten und nicht jedes Jahr über Veränderungen von oben herab philosophieren, die für große Unsicherheiten sorgen“, machte Mohr deutlich. Die CDU wird sich weiter dafür einsetzen, in jeder Gemeinde ein weiterführendes Schulangebot sicherzustellen. „Unsere Oberschule in Kirchlinteln bietet ein vielfältiges Angebot. Die CDU steht dahinter und wird alles dafür tun, dass der Standort eine gute Zukunft hat", erklärte Wilhelm Hogrefe auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kreisschulausschusses.

Andreas Mattfeldt berichtete detailliert über seinen fortdauernden Einsatz in Berlin hinsichtlich der „Stromautobahn" SuedLink. Dabei stellte er insbesondere den engen Schulterschluss aller politisch Verantwortlichen in Gemeinde, Landkreis, Land und Bund in den Mittelpunkt. Man habe, zusammen mit dem Bürgerengagement vor Ort, eine Menge Aufmerksamkeit erzeugt. „Hier gilt es weiterzumachen und alle Hebel in Bewegung zu setzen“, so Mattfeldt.

Nach der Diskussion gab CDU-Vorsitzender Arne Jacobs noch einen Ausblick auf das Jahr 2015. Die CDU will in diesem Jahr zu mehreren öffentlichen Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themenbereichen einladen. So ist im Oktober bereits ein Abend zum Thema „Einbruchsicherheit und Prävention“ geplant. Auch an der Ferienpassaktion der Gemeinde will sich der Verband in diesem Jahr wieder beteiligen.