
Merkliche Verringerung der Fördermenge gefordert
Die Gemeinde Kirchlinteln ist langjährige Gesellschafterin im Trinkwasserverband Verden (TV). Mit den Wasserwerken Langenberg und Panzenberg ist die Gemeinde gleich mit zwei Fördergebieten besonders von der Wasserförderung des Verbands betroffen. Die von der Verbandsspitze des TV beabsichtigte Beantragung einer höheren Wasserfördermenge unter Inkaufnahme erheblicher Umweltschäden verstößt gegen den Grundsatz eines nachhaltigen und schonenden Umgangs mit den Naturgütern.
Vor diesem Hintergrund hat Arne Jacobs als Ratsvorsitzender und Mitglied der CDU-Fraktion im Gemeinderat einen Antrag zum Thema Wasserförderung auf den Weg gebracht. Hierin wird gefordert, dass der Trinkwasserverband die Chance im Rahmen des Neubewilligungsverfahrens nutzen solle, die Förderpraktiken grundsätzlich neu zu regeln und stärker am Interesse der Nachhaltigkeit auszurichten.
„Der Trinkwasserverband Verden trägt die Verantwortung, nicht zuletzt angesichts der weltweiten Verknappung von hochwertigem Grundwasser, schonend mit dieser Ressource umzugehen“, berichtet Jacobs. Bereits heute sind durch eine zu hohe Wasserförderung an den Wasserwerken Langenberg und Panzenberg Auswirkungen durch die nachgewiesene Absenkung des Grundwasserspiegels spürbar.
„Ökologische Schäden mit Beeinträchtigung für Natur und Umwelt, sowie eine geminderte Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Nutzfläche sind gutachterlich belegt“, wird in dem Antrag kritisiert. Zudem sind in den Wassereinzugsgebieten lebende und wirtschaftende Menschen durch geltende Auflagen zusätzlich betroffen. „Mit den dadurch verursachten höheren Kosten werden die Betroffenen weitgehend allein gelassen“, bemängelt Jacobs. Neben den heute bereits existenten Auswirkungen ist der Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet seit Jahren rückläufig und der demographische Wandel wird zu einem weiterhin rückläufigen Bedarf an Trinkwasser führen. „Eine Erhöhung der Fördermengen wäre bei dieser Faktenlage höchst verantwortungslos“, kritisiert Jacobs.
Konkret wird in dem Antragentwurf gefordert, dass der TV einen Antrag vorlegt, der eine merkliche Verringerung der heutigen tatsächlichen Fördermengen vorsieht. Darüber hinaus wird ein umfassendes Beweissicherungsverfahren im Fördergebiet gefordert, um Auswirkungen aus der Wasserförderung überhaupt dokumentieren zu können. Ebenso wird beantragt, dass aus den jährlichen Überschüssen ein Fond eingerichtet wird, der für Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands im Fördergebiet eingesetzt wird. Der Abschließende Punkt des Antrags fordert, dass besondere Kosten, die durch Auflagen für die in den Fördergebieten lebenden und wirtschaftenden Menschen entstehen, vom TV umfänglich entschädigt werden.
„Ich hoffe, dass dieser Antrag eine breite Mehrheit findet und von allen Fraktionen im Gemeinderat als gemeinsamer Antrag mitgetragen wird“, äußert Jacobs abschließend.
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