Steigende Wolfszahlen: Gesellschaftlicher Frieden auf dem Land in Gefahr

06.06.2024

Zu einem sachlichen Austausch zum Thema „Leben auf dem Land und mit dem Wolf“ hatte die CDU Kirchlinteln kürzlich nach Weitzmühlen eingeladen. Vor knapp 50 Interessierten diskutierten Jürgen Luttmann (Vorsitzender der Jägerschaft), Dr. Hinni Lührs-Behnke (Präsident des Hannoveraner Verbandes), Jörn Ehlers (Vorsitzender des Landvolks) und Europaabgeordneter David McAllister unter der Leitung von Chatarina Luttmann. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die zunehmende Wolfspopulation der letzten Jahre für das vergleichbar dicht besiedelte Niedersachsen zu hoch ist – auch im Vergleich zu europäischen Nachbarn wie Schweden oder Frankreich. Es ginge nicht darum, den Wolf auszurotten, aber eine Bestandsregulierung der ungefähr 500 Wölfe in Niedersachsen zu erreichen. Ziel muss dabei auch sein, die immensen Kosten, die jedes Jahr durch Herdenschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen für Wolfsrisse entstehen, zu reduzieren.

David McAllister bedanke sich für die zahlreichen Anregungen der Verbandsvertreter und skizzierte die aktuelle Sachlage. Viele Bürgerinnen und Bürger hätten das Gefühl, dass beim Thema Wolf die Verantwortlichkeiten zwischen Brüssel, Berlin und Hannover hin- und hergeschoben werden. Aktuell liege der Ball aber im Spielfeld der Bundesregierung, die das Thema des Schutzstatus des Wolfes auf die Tagesordnung des Komitees der Berner Konvention setzen muss, um den Status des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ ändern zu lassen. McAllister nehme auf seinen Reisen durch Niedersachsen auch wahr, dass das Thema Wolf eine Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden auf dem Land ist und appellierte, hier keinen Keil zwischen Stadt- und Landbevölkerung zu treiben. Deutlich wurde auch anhand verschiedenen Beispielen aus der Gemeinde Kirchlinteln, dass sich die Lebensqualität der Landbevölkerung reduziert, wenn das freie Bewegen in der Natur nicht mehr unbeschwert möglich ist.