
Die CDU-Kreistagsfraktion und die CDU-Kirchlinteln lehnen die von der Netzbetreiberfirma TenneT geplante große Stromtrasse mitten durch die Gemeinde Kirchlinteln vehement ab. Dies erklärten Wilhelm Hogrefe, Günter Lühning und Arne Jacobs in einer ersten Auswertung der Ergebnisse der großen Bürgerversammlung am Mittwochabend im Lintler Krug.
Die Pläne der Netzbetreiberfirma seien insbesondere völlig kontraproduktiv zu den Erfolgen der Gemeinde Kirchlinteln im der Dorferneuerung und im sanften Tourismus. „Wir haben hier über 80.000 Übernachtungen im Jahr und die Entwicklung unserer Dörfer wird vom Bund und europaweit als Vorbild prämiert. Dies verträgt sich einfach nicht mit 90 m hohen Strommasten“, so Günter Lühning, Vorsitzender der CDU-Mehrheitsfraktion im Gemeinderat und Sprecher des bundesweiten „Dorfladen-Netzwerkes“.
„Wir fordern TenneT und die zuständige Bundesbehörde auf, bei der Planung der künftigen Gleichstromtrasse „SuedLink“ den direkten Weg entlang der Bundesstraße 3 und dann weiter an der BAB 7 zu nehmen“, so Hogrefe. Diese Strecke führe weitgehend durch unbewohnte Gebiete. Sie sei zudem die kürzeste Verbindung vom Knotenpunkt Buxtehude zum geplanten Endpunkt der Trasse in Süddeutschland. „Warum TenneT stattdessen über 40 km weiter westlich mit einer viel längeren Leitung durch die Landkreise Rotenburg und Verden gehen will, ist in keiner Weise nachvollziehbar“.
Auch die Verdener Kreisverwaltung hat der „Vorzugstrasse“ von TenneT bereits eine Absage erteilt. Hier geht es insbesondere um den geplanten Trassenabschnitt Holtum-Geest/Deelsen und Kirchlinteln bis zur A 27. Wilhelm Hogrefe: „Nur wenige hundert Meter von der Wohnbebauung entfernt eine solche Stromtrasse zu planen, das ist irreal“. Zudem seien auch nach Meinung von Landrat Peter Bohlmann wichtige raumordnerische Kriterien missachtet worden. Es gehe um den Erhalt des unbelasteten Freiraums, den Naturschutz und den Tourismus. „Wir begrüßen, dass der Landrat TenneT aufgefordert hat, eine Alternativplanung vorzunehmen“, erklärte dazu Arne Jacobs.
Drei Kernfragen, so Jacobs, wollen die Initiatoren der bisher größten Bürgerversammlung zur geplanten „SuedLink“-Trasse weiter verfolgen: 1. Die Frage nach der generellen Notwendigkeit solcher „Stromautobahnen“. 2. Die Frage nach einer menschen- und naturverträglichen Trassenführung und 3. Die neue und besondere Problemstellung hinsichtlich der Emissionen, die von so massiven Gleichstromkabeln ausgehen. „Der Schutz der Heimat und der Bürgerinnen und Bürger hat für uns absolute Priorität“, erklärte Wilhelm Hogrefe nach der Veranstaltung am Mittwochabend.
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