Wohnen in ausgebauten Scheunen

25.05.2016

Im Vorfeld der letzten Vorstandssitzung im Müllerhaus trafen sich die Aktiven vom CDU-Gemeindeverband Kirchlinteln an der St. Matthäus-Kirche in Brunsbrock, um sich von Harald Nordhausen anhand zweier Beispiele die Umnutzung von alten Hofanlagen zu Familienhäusern erläutern zu lassen. Nordhausen hat in den letzten 25 Jahren vieler solcher Projekte als Architekt im Rahmen der Dorferneuerung begleitet und mit Anträgen an die Baubehörden viel Überzeugungskraft geleistet.

In Brunsbrock ist neben der Kirche und gegenüber des Gemeindehauses so ein Vorzeigeprojekt entstanden: Die alte Scheune ist dabei noch gut zu erkennen und durch die Umnutzung ist eine attraktive Wohnmöglichkeit für eine große Familie mit Kindern mitten im Ortskern entstanden. Zu Beginn der Planungsphase war die Baugenehmigung in weite Ferne gerückt, weil in unmittelbarer Nähe die Emissionen eines Schweinemaststalls das Projekt verhinderten. Durch gemeinsame Gespräche und einem Termin mit der Baubehörde vor Ort, konnte der Umbau zum Familienhaus unter Berücksichtigung des dorftypischen Charakters doch realisiert werden.

Ein weiteres Projekt besichtigten die CDU’ler in Sehlingen bei der Familie Grosswendt / Sündermann. Dieser Hof liegt außerhalb des Kernortes kurz vor der Rotenburger Kreisgrenze und eine alte Scheune stand kurz vor dem Zerfall. Auch hier gelang es, die Baubehörden zu überzeugen und eine Umnutzung der alten Anlage hin zur Wohnbebauung, auch außerhalb des Kernbereiches, zu ermöglichen. Entstanden ist ein tolles Wohnhaus mit Terrasse und großem Garten. Auf dem „alten Hof“ leben jetzt wieder vier Generationen, die sich in allen Lebensbereichen gegenseitig unterstützen können. Auch solche Argumente sind für Harald Nordhausen wichtig: „Wenn junge Familien in das Dorf zurückkehren möchten, in dem sie als Kinder aufgewachsen sind, dann sollten auch baurechtlich unbedingt alle Möglichkeiten geprüft werden.“ Das unterstützt auch die CDU: „Die Schaffung von neuem Wohnraum im Ortskern oder auf bestehenden Hofanlagen wird in den nächsten Jahren für die Dörfer in der Gemeinde Kirchlinteln immer wichtiger“, betont CDU-Vorsitzender Arne Jacobs.

„Eine Zersiedelung durch Neubaugebiete an den Ortsrändern und ein damit verbundener Zerfall der Kernorte kann nicht unser Ziel sein. Deshalb sollten kreative Möglichkeiten zur Umnutzung alter Gebäude oder Höfe auch im Interesse der Zukunft unserer Dörfer von den Baubehörden geprüft werden“, findet Steffen Lühning.

Die CDU will das Thema “Wohnraumschaffung” auch zukünftig intensiv bearbeiten und in den nächsten Monaten weiter vorantreiben, damit sich die Gemeinde auch langfristig positiv entwickeln kann und hoffentlich wieder die 10.000 Einwohner-Marke knackt.